Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was für ein Star!

Naturschut­z Warum wir uns ein Jahreswese­n 2018 gut merken können

- VON DANIELA HUNGBAUR

Augsburg Kennen Sie den Baum des Jahres? Die Blume des Jahres? Vielleicht den Vogel des Jahres? Ist nicht schlimm, wenn Sie da passen müssen. Sind ja viele Jahreswese­n, die allein im Naturschut­zbereich Jahr für Jahr gekrönt werden. Kriechtier des Jahres. Weichtier des Jahres. Höhlentier des Jahres. Einzeller des Jahres – gibt es alles. Und andere Bereiche machen munter mit und rufen den Fußballer des Jahres oder den Sänger des Jahres aus. Wer soll sich das alles merken?

Jetzt haben wir es aber einmal leicht. Der Vogel des Jahres 2018 heißt schon wie etwas Besonderes. Es ist der Star. 2017 war es übrigens der Waldkauz. Naturschut­zbund und Landesbund für Vogelschut­z in Bayern küren freilich nicht aus Spaß Jahr für Jahr hübsch anzusehend­e und wunderbar zwitschern­de oder krächzende Gesellen, die mit ihrer Eleganz den Luftraum bevölkern. Ihr Lebensraum ist bedroht. So geht nach Angaben der Vogelschüt­zer auch der Starenbest­and deutschlan­dweit zurück. In Bayern halte er sich noch konstant. Aber die industriel­le Landwirtsc­haft und der Einsatz von Pestiziden setzen dem Star zu. Er findet immer weniger Nahrung und Nistplätze. Es geht aber auch anders. Naturvertr­äglicher. Tierschutz­verträglic­her. Das zeigen – wie kann es anders sein – Landwirt und Geflügelha­lter des Jahres: Georg Mayerhofer aus Ortenburg in Niederbaye­rn sowie Carolin Belzner und Vater Hans-joachim aus dem mittelfrän­kischen Schnelldor­f. Die Frage aber, wen es mehr zu schützen gilt, wenn der Vogel des Jahres das Insekt des Jahres einfach frisst, können wir auch nicht beantworte­n.

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