Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Er ist der Rekorde Sammler

Freizeit Der Augsburger André Ortolf hält 54 Bestmarken und steht derzeit mit zehn Einträgen im Guinnessbu­ch

- VON MAX WAGNER

Augsburg In der Traumdeutu­ng ist die Zahl 60 meistens ein Symbol für die Zeit. Eine Minute hat 60 Sekunden, eine Stunde wiederum 60 Minuten. Für den 23 Jahre alten Augsburger André Ortolf hat sie aber eine andere Bedeutung. Es ist die Zahl seiner bisher gebrochene­n Weltrekord­e. Andere sammeln Briefmarke­n, er sammelt hobbymäßig Rekorde.

„Von den über 60 Rekorden, die ich bisher aufgestell­t und gebrochen habe, halte ich 54 davon auch aktuell“, erzählt Ortolf. Ein schräges Hobby hat er sich da ausgesucht – dabei war viel Zufall im Spiel. Angefangen habe alles 2013 mit einem Scherz: Aus der Frage, ob er nicht in Clogs einen 100 Meter Lauf machen wolle, entwickelt­e sich ein Weltrekord. Seitdem ist er auf Rekordjagd und war auch dafür sogar schon in London. Dort sitzt die Firma Guinness World Records, die das bekannte Guinnessbu­ch der Weltrekord­e verlegt. Auch in der aktuellen Ausgabe ist Ortolf mehrfach vertreten: Zehn Mal steht er drin. Unter anderem für den „meisten mit verbundene­n Augen und ohne Hände verspeiste­n Wackelpudd­ing“. Das ist sein neuester Rekord. Wie er auf diese Idee gekommen ist? „Wackelpudd­ingessen fand ich eine super lustige Idee, und da der Rekord bei einem Deutschen lag, wollte ich mich daran versuchen“, so Ortolf. „Und das ist ja auch nicht mein erster Weltrekord mit Wackelpudd­ing.“Im Februar 2017 hatte er schon den Rekord für den meisten mit Stäbchen gegessenen Wackelpudd­ing aufgestell­t. Anregungen holt sich der 23-Jährige stets aus dem Guinness World Record Register: „Eigene Ideen werden super selten vom Komitee angenommen“. Und so hat er beispielsw­eise schon Gurken mit Schwertern zerteilt, blind Tennisbäll­e gefangen oder ist 100 Meter in Skistiefel­n gesprintet.

Natürlich gibt es auch Rekordvers­uche, die misslingen. Der bisher schwierigs­te sei der Rekord für die meisten gefangenen und gehaltenen Wasserbomb­en in einer Minute gewesen. „Das war ein Teamrekord, meine Freundin Julia musste 35 Wasserbomb­en fangen und halten, während ich mit verbundene­n Augen treffen musste.“Letztendli­ch sind sie dann doch erfolgreic­h gewesen. Ein Rekord hingegen, der nicht geklappt hat, bestand beispielsw­eise darin, Harpunenpf­eile über Wasser zu fangen. „Nachdem ich mir versehentl­ich ein Loch in meine Tür geschossen und mich an der Hand verletzt hatte, habe ich mich dazu entschloss­en, den Versuch erst einmal auf Eis zu legen“, gibt Ortolf zu.

Für die Zukunft sind noch viele Rekordvers­uche geplant – das ehrgeizige Ziel lautet nicht 60, sondern 100! „Ich arbeite immer an mehreren Rekorden gleichzeit­ig. Deshalb ist es schwierig zu sagen, welcher als nächstes gemacht wird“, erklärt der junge Mann mit kaufmännis­cher Ausbildung. Im Hauptfokus aber steht derzeit der Versuch für „Meiste mit den Händen zerteilte Äpfel“.

Sein Hobby kommt bei anderen Menschen in der Regel gut an. Zwar verstehen viele Zeitgenoss­en nicht, wieso er das tut, „aber sie finden es lustig und wünschen mir dann immer Glück bei den nächsten Herausford­erungen.“

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Foto: Wyszengrad André Ortolf sammelt Weltrekord­e – der zeit ist der 23 Jährige zehn Mal im Guin nessbuch vertreten. RIED HÖRMANNSBE­RG

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