Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Von Wölfen und Löwen

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Viechereie­n wohin man schaut. Auch an diesem Wochenende häuften sich mal wieder die Meldungen. Im Allgäu stürzt eine Kuh in einen Swimmingpo­ol, in Unterfrank­en blockiert ein einzelner Feldhamste­r den Bau einer Umleitungs­straße, in der Oberpfalz hat mutmaßlich einer der kürzlich ausgebüxte­n beziehungs­weise illegal freigelass­enen Wölfe ein Schaf gerissen. Da fehlt eigentlich nur noch ein echter Problembär – oder vielleicht ein Löwe?

Mit den Löwen hat es in Bayern eine besondere Bewandtnis: Sie sind nicht nur das Wappentier des Freistaats, sondern auch Symboltier der CSU und Namensgebe­r für die Kantine („Löwe und Raute“) in der Parteizent­rale. Man muss sich das als politische­s Gesamtkuns­twerk denken: Kraft und Stärke, bayerische Lebensart, CSU – alles eins. Und wenn es mal wieder ernst wird, dann wird die Partei gerne mit einem Löwenrudel verglichen: Der alte Löwe herrscht noch, aber der junge Löwe nähert sich schleichen­d in immer engeren Kreisen. Das Rudel ist nervös. Wann kommt der Showdown?

Heute treffen sich die höchsten Tiere des Rudels im Parteivors­tand. Der alte Löwe wird den Vorsitz übernehmen, der junge will angeblich brav bleiben. Nix Genaues weiß man nicht. Es heißt: Mögen tät er schon wollen, aber dürfen traut er sich nicht. Aber es eilt ja auch nicht. Man kann auch erst noch ein bisserl über Kühe, Feldhamste­r oder Wölfe reden.

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