Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Zäher Kampf gegen das Feuer
Katastrophe Löscharbeiten in Kalifornien zeigen langsam Wirkung
Los Angeles Der Kampf gegen die verheerenden Waldbrände in Kalifornien kommt langsam voran. Im Kampf gegen 15 Großfeuer seien „gute Fortschritte“gemacht worden, teilte die Feuerwehr am Sonntag mit, tausende Menschen dürften nun wieder in ihre Häuser zurückkehren. Für 75 000 weitere Einwohner gelte die Evakuierungsanordnung aber weiterhin. Insgesamt kämpften knapp 11 000 Feuerwehrleute aus allen Teilen der USA gegen die seit einer Woche wütenden Brände an.
Den von heftigen Winden immer wieder angefachten Feuerwalzen fielen nach jüngsten Angaben 40 Menschen zum Opfer, mehr als 200 Menschen galten als vermisst. Die Brände sind schon jetzt die tödlichsten in der Geschichte des Us-bundesstaats. Viele Existenzen wurden durch das Feuer zerstört, das auch in den Weinbaugebieten von Napa und Sonoma wütet. Mindestens 5700 Gebäude brannten komplett nieder, auf einer Fläche von 864 Quadratkilometern wurden Waldund Wohngebiete vernichtet.
Allein im nördlich von San Francisco gelegenen Bezirk Sonoma starben mindestens 20 Menschen. Die Feuerwehrleute, die aus mehreren Bundesstaaten zusammengezogen wurden, seien rund um die Uhr im Einsatz und kämpften gegen insgesamt 16 große Brände, teilten die Behörden mit. Winde fachten die Feuer an und erschwerten den Einsatz der Helfer. Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown gab bekannt, das Weiße Haus habe Direkthilfen für Familien in vier Regionen bewilligt. „Nichts, was ich in diesem Bundesstaat gesehen habe, war jemals so schlimm.“Niemand werde die Verzweiflung, den Horror und die Vertreibung vergessen, wurde Brown zitiert.
Trotz der Zusicherung von Hilfen wurde Kritik an Us-präsident Donald Trump laut: Am Samstag konzentrierte sich der Präsident auf seinem Twitter-konto unter anderem auf den Fernsehauftritt seines Sohnes Eric – zu den Bränden in Kalifornien schwieg er.
Die Brände wirken sich inzwischen auch auf San Francisco aus. Nach Angaben der Luftverschmutzungs-kontrollstelle bewegte sich das Smog-niveau zuletzt im Bereich von Peking, der Stadt mit der schlimmsten Luftverschmutzung der Welt. Schulen bleiben deshalb geschlossen.