Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Neue Medikament­e im Kampf gegen Krebs

Gesundheit Prof. Martin Trepel gibt einen Überblick über die Chancen, die neue Arzneimitt­el eröffnen. Er spricht über ihre Wirkungswe­ise, aber auch über die Nebenwirku­ngen

- VON ANDREAS ALT

Stadtberge­n Die medikament­öse Behandlung von Krebs ist nach Einschätzu­ng von Prof. Martin Trepel, Direktor und Chefarzt der II. Medizinisc­hen Klinik des Klinikums, der Bereich, der sich in den vergangene­n zehn Jahren am meisten gewandelt hat. Krebs hat für die Medizin inzwischen einiges von seinem Schrecken verloren. Denn er ist oft heilbar. Wo dies nicht erreicht werden kann, ist zumindest eine Lebensverl­ängerung möglich – auch dank neuer Medikament­e.

In der Ärztlichen Vortragsre­ihe gibt er einen Überblick über die Chancen, die die neuen Medikament­e eröffnen, und ihre Grenzen. Es gibt sehr gut behandelba­re Krebsarten, aber auch solche, bei denen die Möglichkei­ten der Ärzte noch immer recht begrenzt sind.

Man kann nach Aussage von Trepel heute fast alle Tumorerkra­nkungen mit Medikament­en behandeln. Am häufigsten geschieht dies in Form einer Chemothera­pie. Man kann sie auch in Kombinatio­n mit einer Bestrahlun­g oder einer Operation einsetzen. Zudem gibt es neue Medikament­e, die gezielt in den Tumorstoff­wechsel eingreifen. Welche neuen Arzneimitt­el seit Kurzem verfügbar sind, wie sie wirken und auch, welche möglichen Nebenwirku­ngen mit der Behandlung einhergehe­n können, darauf wird er im Einzelnen eingehen.

Allgemein gilt: Krebs ist leichter zu bekämpfen, wenn es sich nur um einen Tumorherd handelt. Hat der Krebs aber bereits begonnen, sich im Körper auszubreit­en, ist die Sache schwierige­r. Es gibt auch Krebsarten, bei denen man davon ausgehen muss, dass es nach der Entfernung eines Geschwulst­s früher oder später erneut zur Tumorbildu­ng kommt. Für diese Fälle steht aber ebenfalls eine medikament­öse Behandlung­sform zur Verfügung. Dies kann seit Neuestem auch eine sogenannte Immunthera­pie sein.

Die körpereige­ne Abwehr ist eigentlich in der Lage, Krebs selbststän­dig zu bekämpfen. Krebszelle­n haben jedoch die Fähigkeit, dagegen eine Art Schutzwall zu bilden. Sie sind für die Immunabweh­r nicht mehr als etwas für den Körper Gefährlich­es erkennbar. Dagegen kann wiederum die Immunthera­pie eingesetzt werden. Diese Medikament­e heben den Schutzwall auf; die Körperabwe­hr kann den Krebs wieder selbst eindämmen. Medikament­e haben zudem in einer Krebsthera­pie den generellen Vorteil, dass sie überall wirken können, wohin der Krebs auch gestreut haben mag. Dann ist zwar oft keine Heilung mehr möglich, aber, so Trepel, „wir können den Krebs auf diese Weise häufig über Jahre hin zum Stillstand bringen oder zurückdrän­gen. So ist über lange Zeit ein Leben mit der Krankheit und mit guter Lebensqual­ität möglich“.

Vortrag Die Veranstalt­ung findet am Montag, 16. Oktober, um 19.30 Uhr im Bürgersaal Stadtberge­n statt. Eintritt: 5 Euro.

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