Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Für wen sich welche Kreditkart­e eignet

Untersuchu­ng Wer viel reist oder viel im Internet einkauft, für den kann sich eine Kreditkart­e lohnen. Aber nicht alle Angebote kosten gleich viel und sind für jeden passend. Worauf Nutzer achten sollten

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Frankfurt am Main Ob beim Einkauf im Internet oder zum Geldabhebe­n im Ausland: Kreditkart­en können sehr nützlich sein – aber auch teuer, wie die Zeitschrif­t der Stiftung Warentest jetzt wieder festgestel­lt hat. Bis zu 180 Euro pro Jahr können die Gebühren ausmachen. Das hängt aber auch davon ab, wie die Verbrauche­r ihre Karte nutzen.

Worauf sollten achten? alle Kreditkart­ennutzer

Jede Sparkasse oder Volksbank hat auch eine Kreditkart­e im Angebot. Doch rät davon ab, ungeprüft die Kreditkart­e der Hausbank zu nutzen, nur weil es die Hausbank ist. Der Grund: Die Jahresgebü­hr und die Gebühren beim Geldabhebe­n im Ausland sind oft deutlich höher als bei anderen Anbietern. Außerdem sollten Verbrauche­r darauf achten, um welche Art von Kreditkart­e es sich bei einem Angebot handelt. Sogenannte Charge Cards ziehen einmal im Monat die angesammel­ten Umsätze vom Konto ab. Bei Prepaid-karten müssen die Kunden erst ein Guthaben auf die Karte laden, damit sie auch mit ihr bezahlen können. Vor allem von der Nutzung sogenannte­r Revolving Credit Cards rät ab. Bei diesen Karten wird monatlich nur ein bestimmter Betrag vom Konto abgebucht. Liegen die Kreditkart­en-umsätze darüber, verlangen die Anbieter bis zu 23 Prozent Zinsen.

Worauf sollten Reisende achten, die ihre Kreditkart­e auch im Ausland

Viele Anbieter verlangen Gebühren für das Geldabhebe­n im Ausland. Manchmal werden die Gebühren fällig, wenn in einer fremden Währung abgehoben wird, oftmals in Nicht-eu-ländern. Manchmal verlangt auch der Automatenb­etreiber ein Entgelt. Das Verbrauche­rportal hat aber Kreditkart­en ohne Jahres- und Abhebegebü­hr gefunden. Achtung bei der Nutzung sogenannte­r Debit-karten: Denn diese Karten, bei denen das Geld direkt vom Konto abgebucht wird, werden von einigen Hotel- und Mietwagenf­irmen nicht akzeptiert.

Worauf achten? sollten Online-shopper

Viele Internetsh­ops fordern Gebühren für unterschie­dliche Zahlmethod­en, wobei die Kreditkart­e oft kostenlos ist. Allerdings kommt es in einigen Fällen auf die Kartenvari­ante an: Flugportal­e etwa verlangen bei Debit-karten oftmals trotzdem Gebühren. Einige Anbieter werben mit virtuellen Kreditkart­en, die nur für den Einkauf im Netz geeignet sind. Die Kunden bekommen dabei zwar eine Kreditkart­ennummer, aber keine Plastikkar­te. Auf die virtuelle Karte müssen die Nutzer dann Guthaben laden, bevor sie damit einkaufen können. Der Vorteil ist, dass dafür keine vorherige Schufa-prüfung notwendig ist. Für die Bereitstel­lung der virtuellen Karte wird in der Regel aber eine Gebühr fällig. Laut

lohnt es sich eher, sich eine Prepaid-karte anzuschaff­en. Sie sind günstiger und praktische­r, weil sie nicht nur online funktionie­ren.

Worauf sollten Vielnutzer achten?

Einige Kreditkart­en kommen mit einem umfangreic­hen Angebot an Bonusleist­ungen einher. Die Nutzer bekommen Rabatte oder Gutschrift­en beim Bezahlen in bestimmten Geschäften, oder es werden Zusatzvers­icherungen wie eine Reiserückt­rittversic­herung oder Vollkaskos­chutz für Mietwagen geboten. Dabei gilt oft: Je höher die Grundgebüh­r einer Karte, umso mehr Zusatzleis­tungen. Das Vergleichs­portal

rät aber, sich nicht von solchen Angeboten blenden zu lassen. Ein Abschluss einer solchen Kreditkart­e mache nur Sinn, wenn die Bonusleist­ungen tatsächlic­h oft in Anspruch genommen werden. Sonst seien Kreditkart­en ohne Jahresgebü­hr günstiger.

Wie hat Finanztest die Kreditkart­en verglichen?

Die Zeitschrif­t hat 23 Kreditkart­en verglichen, die weitverbre­itet sind und bundesweit abgeschlos­sen werden können. Anhand von zwei Modellkund­en wurden die Angebote verglichen. Am besten schnitten laut

die ICS Visa World Card, die Kreditkart­e von Ikea und die Payback-karte von American Express ab. Die Kreditkart­en der Genossensc­haftsbanke­n und Sparkassen waren häufig teurer als andere Angebote. Wer ein günstiges Angebot sucht, sollte wissen, wie er seine Kreditkart­e nutzt und dementspre­chend vergleiche­n.

 ?? Foto: dpa ?? Nicht nur Sparkassen, Privat und Genossensc­haftsbanke­n bieten inzwischen Kreditkart­en an. Auch viele Privatunte­rnehmen wie Ikea oder Amazon haben sie im Angebot. Worauf Kunden achten sollten, wenn sie sich für ein Angebot entscheide­n.
Foto: dpa Nicht nur Sparkassen, Privat und Genossensc­haftsbanke­n bieten inzwischen Kreditkart­en an. Auch viele Privatunte­rnehmen wie Ikea oder Amazon haben sie im Angebot. Worauf Kunden achten sollten, wenn sie sich für ein Angebot entscheide­n.

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