Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der Spielmache­r glänzt als Torjäger

Eishockey In seinen ersten Einsätzen nach seiner Verletzung wirkte Drew Leblanc wie aufgedreht und traf sowohl in Bremerhave­n als auch gegen Mannheim. Ein Verteidige­r fiel ebenfalls positiv auf

- VON MILAN SAKO

Eishockey ist mit viel Schlittsch­uhlaufen und harter körperlich­er Arbeit verbunden: Scheibe ins gegnerisch­e Drittel schießen, hinterherl­aufen, checken, Scheibe erobern und dann Torchancen herausspie­len. Das ist nicht immer schön anzusehen, aber der Erfolg heiligt die Mittel. Und doch besitzen die Panther einen Scheibenst­reichler, einen technisch feinen Spieler in ihren Reihen. Seit 2015 stürmt Drew Leblanc für die Augsburger. Die Nummer 19 brilliert in der selten gewordenen Rolle des Spielmache­rs, des Ideengeber­s. Der Amerikaner besitzt die Fähigkeit, den Puck im eigenen Drittel aufzunehme­n und in die gegnerisch­e Zone zu tragen. Fast so wie früher der Exnational­stürmer Harald Birk im Aev-dress.

Leblancs Stärken liegen im Kreieren von Möglichkei­ten, weniger im Tore-schießen. Das untermauer­n die Fakten der Vorsaison: 27 Vorlagen und zwölf Treffer in 56 Deleinsätz­en weist die Vorjahress­tatistik aus. Mit sechs Zuspielen und vier Treffern liegt er im Augenblick auf Rang vier der Scorerwert­ung. Am vergangene­n Wochenende glänzte Leblanc ausnahmswe­ise als Torjäger. Zum 4:3 in Bremerhave­n steuerte der Mittelstür­mer den 3:3-Ausgleich bei. Zwei Tage später gegen Mannheim erzielte er den 2:3-Anschlusst­reffer, für mehr sollte es allerdings nicht reichen. Die Spielfreud­e war dem Amerikaner nach seiner zehntägige­n Verletzung­spause anzumerken. „Zuschauen macht keinen Spaß, auch wenn wir gewinnen. Ich bin froh, dass ich wieder fit bin“, sagte der Center nach überstande­ner Muskelverl­etzung.

Sein Trainer sieht das genauso. „Man hat das sofort gespürt. Drew bringt mehr Qualität in unseren Kader, vor allem mit der Scheibe“, lobte Mike Stewart den zweifachen Torschütze­n, der normalerwe­ise die Torjäger Trevor Parkes und Thomas J. Trevelyan mit Pässen füttern soll. Auch wenn die Ausbeute mit zwei Siegen und zwei Niederlage­n aus den vergangene­n vier Partien ausgeglich­en ist, sieht Drew Leblanc die Entwicklun­g positiv: „Wir spielen wieder ordentlich und hätten auch gewinnen können.“

Die Mannschaft hat sich auf Rang sieben nach dem ersten Saisonvier­tel einsortier­t. Bei der Frage nach dem Saisonziel legt sich der Amerikaner zwar nicht auf einen Tabellenpl­atz fest, aber er zeigt sich selbstbewu­sst: „Wir haben hohe Erwartunge­n und das sollten wir auch. Denn wir besitzen

Mark Cundari soll am Mittwoch zurückkehr­en

eine gute Mannschaft mit einem starken Trainertea­m.“

Die kommenden Aufgaben mit dem Heimspiel am Freitag gegen Düsseldorf und am Sonntag in Straubing sind zumindest von der Papierform her leichter. Beide Teams stehen in der Tabelle hinter Augsburg. Gegen beide Kontrahent­en gewannen die Aev-profis das erste Saisonduel­l – 4:2 in Düsseldorf und 5:4 gegen Straubing.

Außerdem dürfte der Kader wieder komplett sein. Mark Cundari, der wegen eines Todesfalls in der Familie am Samstag in seine kanadische Heimat geflogen war, wird am Mittwoch zurückerwa­rtet. Sein Ersatzmann Simon Sezemsky bekommt von Abwehrchef Brady Lamb ein Lob: „Ich bin bis jetzt beeindruck­t von dem, was ich von ihm gesehen habe.“

An die Eiszeit von Dauerbrenn­er Lamb kommt der junge Abwehrspie­ler noch lange nicht heran, doch Mike Stewart brachte den gebürtigen Füssener selbst im Überzahlsp­iel. Der Aev-trainer sieht den 24-Jährigen als künftigen Powerplay-verteidige­r. „Er ist noch nicht reif genug, um das Vollzeit in der DEL zu tun. Aber Simon wird im Lauf der Zeit ein guter Del-verteidige­r werden. Davon bin ich überzeugt.“

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Elegant umkurvt Drew Leblanc hier Mannheims Torwart Dennis Endras und schiebt die Scheibe zum 3:2 ins Tor. Der Anschlusst­reffer fiel jedoch zu spät. Trotz eines starken Endspurts konnten die Panther nicht mehr ausgleiche­n.
Foto: Siegfried Kerpf Elegant umkurvt Drew Leblanc hier Mannheims Torwart Dennis Endras und schiebt die Scheibe zum 3:2 ins Tor. Der Anschlusst­reffer fiel jedoch zu spät. Trotz eines starken Endspurts konnten die Panther nicht mehr ausgleiche­n.

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