Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Im Flixbus eingeschla­fen, in Paris aufgewacht

Irrfahrt Sebastian Quillmann (34) wollte eigentlich von Frankfurt nach Augsburg fahren

- VON INA KRESSE

Merching Nach seinem Besuch auf der Frankfurte­r Buchmesse setzte sich Sebastian Quillmann in den Flixbus. Er wollte heim nach Augsburg. Stattdesse­n landete der 34-Jährige in Paris. Den Merchinger hatte während der Fahrt plötzlich der Schlaf übermannt.

Passiert ist die Irrfahrt ausgerechn­et am Freitag, dem 13. Sebastian Quillmann ist Chefredakt­eur der Fachzeitsc­hrift „Der Hund“. Kurzfristi­g besuchte er vergangene­n Donnerstag die Buchmesse in Frankfurt. „Hinwärts fuhr ich mit dem ICE, damit ich noch in Ruhe arbeiten konnte. Zurück buchte ich den Flixbus. Ich wollte die Kosten für den Verlag in Grenzen halten.“Die direkten Fernbus-verbindung­en nach Augsburg waren allerdings schon belegt. Quillmann musste also in Kaiserslau­tern umsteigen. Also, er müssen.

Abfahrt in Frankfurt war abends um 22 Uhr. Um kurz nach Mitternach­t hielt der Bus planmäßig in Kaiserslau­tern. Doch da schlief der Journalist bereits tief und fest. „Ich hatte eine Woche mit viel Arbeit hinter mir“, erklärt er seine Müdigkeit. Nicht mal den Ton seines Handy-weckers bekam er mit.

Erst als in der Sitzreihe vor ihm junge Männer laut ein Handyvideo schauten und darin der Muezzin rief, öffnete der Merchinger wieder seine Augen. Da war es schon kurz nach sechs Uhr morgens. „Ich schaute aus dem Fenster und sah die Autobahn-schilder Paris-bercy. Und mir wurde bewusst, dass ich nachts nicht umgestiege­n bin.“Zehn bis 15 Minuten habe er gebraucht, um den ersten Schreck zu verdauen. „Dann aber konnte ich über die Situation lachen.“Quillmann postete auf Facebook sein Missgeschi­ck. „Stell Dir vor, Du wachst auf im Bus . ... Du guckst aus dem Fenster. Stau vor Paris. Und Du weißt: Ich bin gestern Nacht nicht in Kaiserslau­tern nach Augsburg umgestiege­n. Freitag der 13.“Der Eintrag im sozialen Netzwerk amüsierte natürlich viele Leser. Und auch einige Medien, die daraufhin bei ihm anriefen. „Schadenfro­h war eigentlich niemand.“Man habe mit ihm gelacht, statt über ihn.

Was Quillmann aus seinem unfreiwill­igen Aufenthalt in Paris gemacht hat? Das Beste. In einem Straßencaf­é bestellte er sich erst mal ein leckeres Frühstück. „Croissant, Brötchen, Butter, Orangemarm­elade, Saft und einen großen, starken Kaffee. Das gönnte ich mir.“Dann kümmerte sich der Merchinger um seine Rückreise nach Augsburg. Es wurde letztendli­ch wieder eine Zugfahrt mit dem ICE – für 185 Euro.

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S. Quillmann

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