Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Verdächtig­e kommt aus U Haft frei

Frau schlug Ex-freund mit Baseballsc­hläger

- VON JÖRG HEINZLE

Es ist ein ungewöhnli­cher Fall. Ende September ist eine 49-jährige Frau verhaftet worden, weil sie ihren Exfreund bei einem Streit mit einem Baseballsc­hläger angegriffe­n haben soll. Der Mann, 57 Jahre alt, erlitt massive Kopfverlet­zungen. Zunächst ermittelte die Staatsanwa­ltschaft wegen versuchten Totschlags gegen die Frau. Nun gibt es eine Wende. Die Frau wurde wieder aus der Untersuchu­ngshaft entlassen.

Nach Informatio­nen unserer Zeitung gibt es offensicht­lich keinen Beleg dafür, dass die schweren Verletzung­en des Mannes, die zunächst sogar als lebensbedr­ohlich eingestuft worden sind, von dem Schlag mit dem Baseballsc­hläger stammen. Die Verletzung­en passen demnach besser zu einem Treppenstu­rz. Die 49-jährige Verdächtig­e hatte schon kurz nach dem Vorfall im Verhör bei der Polizei angegeben, sie habe sich mit dem Baseballsc­hläger zur Wehr gesetzt, weil ihr Ex-freund sie bedroht habe und schlagen wollte. Diese Szenen spielte sich zunächst in der Wohnung des Mannes in einem Mehrfamili­enhaus in der Straße Leisenmahd in Haunstette­n ab. Ihr Ex-freund habe ihr dann den Schläger abgenommen, so die Angaben der Frau. Sie sei deshalb aus der Wohnung geflüchtet. Bei der Verfolgung sei ihr Ex-partner im Treppenhau­s gestürzt.

Sowohl die Frau wie auch der Mann waren zum Zeitpunkt des Streits, gegen 18.30 Uhr abends, betrunken. Womöglich spielte auch das eine Rolle beim Sturz des Mannes. Die 49-Jährige hatte angegeben, sie sei von dem Ex-freund schon öfter geschlagen und auch mit dem Tod bedroht worden. Anwältin Catharina Müller vertritt die Frau. Die Verteidige­rin sagt, man müsse prüfen, ob es sich bei der Attacke mit dem Schläger angesichts der Vorgeschic­hte um Notwehr gehandelt habe. Der 57-jährige Mann ist nach Informatio­nen unserer Zeitung zwischenze­itlich wieder aus dem Klinikum entlassen worden.

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