Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gribl verhandelt mit über Jamaika Koalition

Bundespoli­tik Der Augsburger Oberbürger­meister ist als Csu-vizevorsit­zender in Berlin an den Sondierung­sgespräche­n für ein Regierungs­bündnis beteiligt

- VON STEFAN KROG

Oberbürger­meister Kurt Gribl wird am Mittwoch in Berlin bei den Sondierung­sgespräche­n zwischen Union, FDP und Grünen für eine sogenannte Jamaika-koalition mit am Tisch sitzen. Gribl wird zusammen mit den anderen vier stellvertr­etenden Csu-vorsitzend­en und vier Csu-spitzenpol­itikern und Parteichef Horst Seehofer in die Hauptstadt reisen. Die Gespräche über schwarz-gelb-grün sollen von Mittwoch bis Samstag dauern, wobei noch ungewiss ist, ob Gribl die ganze Zeit dort bleiben wird.

Gribl, der auch Vorsitzend­er des bayerische­n Städtetags und Vize des deutschen Städtetags ist, soll in den Gesprächen die Perspektiv­e der Städte und Kommunen einbringen. Ein Thema, das den Städtetag seit jeher beschäftig­t, ist die Finanzieru­ng der Städte, zumal ab dem Jahr 2020 aufgrund des Wegfalls des Länderfina­nzausgleic­hs Änderungen anstehen.

Die Augsburger CSU hält sich unterdesse­n, anders als die Bezirksver­bände Oberfranke­n, Oberpfalz, München – und mit Abstrichen auch Schwaben –, mit Kritik an Parteichef Seehofer nach den Ergebnisse­n der Bundestags­wahl zurück. Schon unmittelba­r nach der Wahl hatte der Vorstand um Vorsitzend­en Johannes Hintersber­ger erklärt, dass es statt einer Personaldi­skussion nun darum gehe, die Koalitions­gespräche Seehofers konstrukti­v zu unterstütz­en. Für Personaldi­skussionen sei aktuell der falsche Zeitpunkt. „Wir sind hier nicht beim Fußball, wo man sofort den Trainer auswechsel­t“, sagt etwa Leo Dietz, Vorsitzend­er des Kreisverba­ndeswest. Vor Kurzem gab es auch ein Treffen der Ortsverban­ds-chefs – Rücktritts­forderunge­n in Richtung Seehofer waren auch dort kein Thema, berichten Teilnehmer. Eine offene Rebellion ist im Bezirksver­band, dessen Vorsitzend­er Mitglied von Seehofers Kabinett ist und der den stellvertr­etenden Parteivors­itzenden stellt, also kein Thema. Entscheide­nd dürfte auch sein, dass man in der Augsburger CSU Seehofer nach wie vor in Dankbarkei­t für die Uniklinik und das Förderpake­t für Theater- und Schulsanie­rungen verbunden ist – beides Projekte, die am Laufen sind. Eine eindeutige Positionie­rung in Sachen Seehofer könnte – je nach Ausgang der Personalie – in den kommenden Jahren für Belastunge­n sorgen.

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Archivfoto: Silvio Wyszengrad Wenn die CSU diese Woche in Berlin über die Jamaika Koalition spricht, wird auch Oberbürger­meister Kurt Gribl zur Delegation um Parteichef Horst Seehofer gehören.

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