Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Keine saubere Lösung

- VON JÖRG HEINZLE joeh@augsburger allgemeine.de

Die Umweltzone trägt dazu bei, dass die Luft in der Stadt besser wird. Man kann streiten, wie groß der Effekt des Fahrverbot­s für „Stinker“ist. Die Fakten belegen aber auch: Die Feinstaubw­erte, früher oft im problemati­schen Bereich, bereiten inzwischen keine Sorgen mehr. Beim Stickstoff­dioxid sieht es noch etwas anders aus. Doch man kann von einer einzelnen Maßnahme auch kein Wunder erwarten. Am Ende ist es das Zusammensp­iel vieler Faktoren, das die Luftqualit­ät verbessert – dazu gehören auch das Projekt Fahrradsta­dt oder der Ausbau des öffentlich­en Nahverkehr­s.

Dass die Stadt seit acht Jahren einen kleineren Teil der Umweltzone nicht beschilder­t und die Zone somit dort faktisch auch nicht existiert, ist vor diesem Hintergrun­d kein Skandal. Der Schaden für die Umwelt dürfte, wenn es ihn denn geben sollte, sehr überschaub­ar sein. Dennoch ist es eine Situation, die so nicht bleiben sollte. Die Stadt erlässt auf dem Papier eine Verordnung und setzt sie einfach nicht um. Von diesem Vorgang geht ein falsches Signal aus: Wenn sich schon die Stadt an ihre eigenen Vorschrift­en nicht hält – warum sollten es dann die Bürger tun?

Es gibt eigentlich nur zwei mögliche saubere Lösungen. Entweder man nimmt den Bereich einfach aus der Umweltzone heraus, wenn das für die Luftqualit­ät kein Problem sein sollte. Oder man bringt eben doch noch die nötigen Schilder an. Die Kosten dafür würden die Stadt nicht in den Ruin treiben.

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