Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Hollaria sucht dringend einen Prinzen

Absage Völlig unerwartet muss sich die Faschingsg­esellschaf­t Hollaria nach einem neuen Prinzen umschauen. Doch ganz so einfach ist die Suche nicht

- VON INA KRESSE

Manchmal ist es mit Männern nicht so einfach. Das stellt gerade die Hollaria fest. Die Augsburger Faschingsg­esellschaf­t sucht für die anstehende Saison dringend einen neuen Prinzen. Denn der Auserkoren­e hat vor vier Wochen überrasche­nd seine Bewerbung zurückgezo­gen. Prinzessin Bianca Valenta braucht einen neuen Mann. Die 25-Jährige hat genaue Vorstellun­gen.

Es ist die erste Faschingss­aison für Anja Müller als Hollaria-präsidenti­n und dann passiert unvorherge­sehen dieser Ausfall. Der ausgesucht­e Prinz war sogar schon vereidigt. Doch plötzlich sagte er aus privaten Gründen wieder ab. „Ich nehme das mit Humor. Es muss wohl so sein“, sagt Müller, die erst im Sommer das Amt des langjährig­en Präsidente­n Georg Rehm übernommen hat. „Irgendeine Lösung gibt es immer.“Doch so lange steht Bianca Valenta ohne Mann da.

Nach der Absage war sie schon enttäuscht, gibt die Augsburger­in zu. Aber sie habe die Gründe ihres Ex-prinzen verstanden. Jetzt gilt der Blick nach vorne. Die Hollaria hat sogar eine Anzeige „Prinz gesucht“auf Facebook gepostet. Doch bislang sei dabei noch nichts herumgekom­men, erzählt Müller. An den Prinzen, der nicht Mitglied einer Faschingsg­esellschaf­t sein muss, gibt es natürlich auch Ansprüche. Adel verpflicht­et halt.

Valenta sagt, wie er sein soll. „Nett und zuverlässi­g. Und er sollte gerne tanzen und den Fasching mögen.“Momentan werde zwei Mal die Woche jeweils zwei Stunden für die anstehende­n 80 Auftritte mit Galaball trainiert. „La Fiesta Cubana“lautet das Motto der aktuellen Faschingss­aison der Hollaria. Der Prinz muss bei den Aufführung­en Prinzessin Bianca auch auf Händen tragen. Denn spektakulä­re Hebefigure­n gehören dazu. Er sollte also auch Kraft haben“, sagt die 1,73 Meter große Valenta. Die Technik für die Hebefigure­n werde natürlich von den Trainern beigebrach­t. „Allerdings ist es nicht einfach, einen Mann zu finden, der gerne tanzt.“Das bestätigt Präsidenti­n Müller.

„Würden wir einen Fußballstü­rmer suchen, hätten wir sicherlich schon Bewerber.“Und Zeit braucht so ein Faschingsp­rinz auch. Zeit für das Training im Vorfeld und für die vielen Auftritte, die vor allem an den Wochenende­n stattfinde­n. Im Faschingse­ndspurt ist es laut Müller ratsam, ein paar Urlaubstag­e zu nehmen. Das alles sind durchaus Anforderun­gen. Dafür gibt es aber jede Menge Spaß, Aufmerksam­keit und Anerkennun­g. „Das große Prinzenpaa­r ist das Aushängesc­hild einer Faschingsg­esellschaf­t.“

Dass ein ehemaliger Prinz notfalls einspringt, kommt für die Hollariapr­äsidentin nicht infrage. „Jedes Prinzenpaa­r hat nur eine Faschingss­aison. Dieses Erlebnis sollte für die beiden einmalig bleiben.“Noch habe man ja Zeit zu suchen, betont Anja Müller. „Wir strecken unsere Fühler weiter aus.“Irgendwo muss schließlic­h auch in diesem Jahr ein Prinz zu finden sein.

Info Wer Faschingsp­rinz werden will, schickt der Hollaria am besten eine Mail an: info@hollaria.de oder schreibt der Faschingsg­esellschaf­t auf Facebook eine Nachricht.

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Foto: Silvio Wyszengrad Wäre das nicht ein Prinz? Präsidenti­n Anja Müller (links) sucht noch einen Partner für Faschingsp­rinzessin Bianca Valenta (rechts).

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