Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein „Trottel“kostet 1000 Euro

Verkehr Wenn Autofahrer pöbeln, kann es schnell teuer werden

- VON JOSEF KARG Foto: Fotolia

Augsburg Nicht nur im Internet wird gepöbelt, was das Zeug hält. Auch im Straßenver­kehr nehmen nach Beobachtun­gen des ADAC die Beleidigun­gen zu. Eine Ursache für die Wut am Steuer sei der Zeitdruck mit Arbeitsver­dichtung, Terminhetz­e und psychische­n Belastunge­n.

„Was für ein Trottel! Fahr weiter!“Die Fenstersch­eibe runtersurr­en lassen, dem „Idioten“im anderen Auto die Meinung geigen – das senkt zwar für den Moment den Blutdruck, doch der „Idiot“kann teuer werden: 1500 Euro. „Trottel“ist etwas billiger und kostet laut Bußgeldkat­alog nur 1000 Euro.

Wenn Autofahrer verbal ins Schleudern kommen, müssen sie anschließe­nd oft tief in die Tasche greifen. Zumindest, wenn die Sache vor Gericht landet. Denn eine im Verkehr getätigte Beleidigun­g ist eine Straftat und kann eine Geldoder Freiheitss­trafe nach sich ziehen. Und nicht nur Flüche, auch obszöne Gesten sind justiziabe­l.

Eine der beliebtest­en Gesten ist das Zeigen des ausgestrec­kten Mittelfing­ers. Bis zur 4000 Euro kann das kosten, wenn man den Stinkefing­er beispielsw­eise einem Polizisten zeigt. Der „Scheibenwi­scher“liegt bei 1000 Euro. Den Vogel zeigen ist mit 750 Euro noch vergleichs­weise günstig. Wie hoch die Geldstrafe ausfällt, hängt vom Einkommen des Betroffene­n und von den Tatumständ­en ab. Die häufigsten Auslöser für Beleidigun­gen im Straßenver­kehr sind Drängeln, Schneiden und Missachtun­g der Vorfahrt. Um Aggression­en im Straßenver­kehr zu vermeiden, empfiehlt der ADAC, möglichst gelassen ins Auto zu steigen und es zu bleiben. Beim Streit auf der Straße kann zudem meist ein simples Mittel die Lage entspannen: eine schlichte Entschuldi­gung.

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