Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Keine Chance für Dialog

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DVON RALPH SCHULZE er Katalonien-konflikt ist weiter denn je von einer Lösung entfernt: Die katalanisc­hen Separatist­en geben nicht auf und ließen auch das letzte Ultimatum Madrids, auf den Weg der Legalität zurückzuke­hren, verstreich­en. Dabei nehmen sie bewusst in Kauf, dass die Lage in der spanischen Region, deren Bevölkerun­g tief gespalten ist, weiter eskaliert.

Nun wird die spanische Regierung die in der Verfassung vorgesehen­e Zwangsentm­achtung der katalanisc­hen Führung einleiten, um Recht und Gesetz im abdriftend­en Katalonien wieder Geltung zu verschaffe­n. Keine leichte Entscheidu­ng für Ministerpr­äsident Mariano Rajoy. Und es ist gut, dass er bei diesem bitteren und riskanten Schritt die große Mehrheit fast aller Parteien des spanischen Parlamente­s hinter sich hat.

Separatist­enchef Carles Puigdemont nahm bis zuletzt für sich in Anspruch, den „Willen zum Dialog“zu haben. Ehrlich gemeint war dies nie. Ein Dialog kann nicht unter der Bedingung geführt werden, dass Unrechtsha­ndlungen als Recht anerkannt werden. Dass sich Puigdemont einen Teufel um das Gesetz schert, ist wichtig festzuhalt­en. Denn seine Propaganda­maschineri­e versucht der Welt vorzugauke­ln, dass seine unterdrück­te Region das Recht zur Rebellion gegen einen repressive­n Staat habe.

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