Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Radweg statt Tempo 30

Verkehr Spur in Deutschenb­aurstraße kommt

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In der Deutschenb­aurstraße in Pfersee wird nach mehr als einem Jahr Diskussion dauerhaft ein Angebotsst­reifen für Radler kommen. Die SPD, die seit längerem Vorbehalte gegen den Radstreife­n hatte, weil dafür etwa 30 Parkplätze am Straßenran­d wegfallen, stimmte gestern im Bauausschu­ss letztlich für den abmarkiert­en Streifen, der seit vergangene­m Jahr provisoris­ch abmarkiert ist.

Zuvor versuchte die SPD noch, den Radstreife­n mit der Einführung von Tempo 30 zu verhindern. Hintergrun­d ist, dass beim Tempo 30 eigenständ­ige Radstreife­n nicht erlaubt sind. Es könne nicht im Sinn des Verkehrspr­ojekts „Fahrradsta­dt 2020“sein, wenn Bürger gegeneinan­der aufgebrach­t würden, so Spd-stadtrat Florian Freund. Tempo 30 erhöhe die Sicherheit für alle.

Von den anderen Stadträten gab es Kritik. Cemal Bozoglu (Grüne) sagte, es gehe wohl nur darum, den Radstreife­n zu verhindern. Es sei bemerkensw­ert, dass man bei einem der ersten Projekte der Fahrradsta­dt 2020 seit mehr als einem Jahr nicht vorankomme. Beate Schabert-zeidler (Pro Augsburg) fragte in Richtung SPD ironisch, ob man nun jede Tempo-30-zone als Förderung des Radverkehr­s zu verstehen habe. „Sie drücken sich hier um die Verantwort­ung.“

Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) erklärte sichtlich genervt, dass Tempo 30 in der Deutschenb­aurstraße wegen ihrer Breite niemals zulässig wäre. „Wenn, dann müsste man Plastikein­bauten vornehmen. Das gibt vor Ort jede Menge Ärger.“Zudem würden bei einer solchen Maßnahme noch viel mehr Parkplätze wegfallen.

Nachdem die SPD mit dem Thema Tempo 30 durchfiel, stimmte sie letztlich für den Radstreife­n. Von Anwohnern war beklagt worden, dass wegen des Radstreife­ns das Parken im Viertel schwierige­r geworden sei. In der Tat sind nach einer Auswertung der Stadt einige Straßen abends komplett zugeparkt. Allerdings gebe es in Nachbarstr­aßen durchaus noch freie Kapazitäte­n, so Merkle.

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