Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Müll an der Wertach soll besser entsorgt werden

Plan Augsburgs Umweltrefe­rent will eine Reinigung der Ufer auch an den Wochenende­n. Bekommt er das nötige Geld dafür?

- VON EVA MARIA KNAB

Seit die Wertach naturnah ausgebaut ist, sind dort sehr viele Menschen in der Freizeit unterwegs. Der viele Müll, den Besucher am Fluss hinterlass­en, sorgt für Probleme und auch immer wieder für Beschwerde­n von Anwohnern. Im vergangene­n Sommer waren verstärkt Mitarbeite­r des städtische­n Ordnungsdi­enstes abends in den Wertach-auen zu Kontrollen unterwegs. Sie sollten die Augsburger, die dort die Sommertage genießen, sensibilis­ieren, ihren Müll mitzunehme­n. Nun plant Umweltrefe­rent Reiner Erben (Grüne), auch die Müllentsor­gung an den Flussufern besser zu organisier­en.

Vorerst geht es um die Uferbereic­he zwischen den Brücken an der Bürgermeis­ter-ackermann-straße und an der neuen B 17. Das Problem ist dort, dass viele verschiede­ne Grundeigen­tümer für die Reinigung der Grünanlage­n zuständig sind, darunter mehrere städtische Dienststel­len, die Fortverwal­tung und auch das Wasserwirt­schaftsamt Donauwörth. Die Abstimmung bei der Reinigung sei immer wieder schwierig gewesen, so Erben. Bislang wurde der Müll auch vor allem während der Woche entsorgt, der größte Teil des Abfalls sammelt sich jedoch an schönen Wochenende­n an. Dazu kommt, dass am westlichen Ufer zwischen Localbahnb­rücke und B 17 die Zuständigk­eiten für die Reinigung bis heute nicht geklärt seien, so der Referent.

Der Umweltauss­chuss befürworte­t nun eine neue Initiative, die das Müllproble­m bessern soll. Erben will, dass die Stadt Augsburg den Abfallwirt­schaftsbet­rieb mit der Müllentsor­gung der Ufer beauftragt (aus Gründen der Arbeitssic­herheit aber ohne Böschungen und Kiesbänke). Der Vorteil wäre, dass dann in der Sommersais­on zwischen 16. März und 14. November täglich eine Reinigung möglich wäre, also auch an den Wochenende­n. Für diesen Service müssten allerdings vier neue Straßenrei­niger eingestell­t werden. Die jährlichen Kosten für Personal, Fahrzeuge und Entsorgung liegen laut Referent voraussich­tlich bei 132000 Euro.

Voraussetz­ung für den neuen Service ist, dass dauerhaft die nötigen Mittel im städtische­n Haushalt zur Verfügung stehen, und zwar bei der jeweils zuständige­n Dienststel­le. Der Umweltrefe­rent hofft, dass dies ab dem Nachtragsh­aushalt für 2018 möglich ist. Bislang ist die Finanzieru­ng einer besseren Müllentsor­gung an der Wertach für den kommenden Sommer aber noch nicht gesichert.

Die vielen verschiede­nen Zuständigk­eiten bei der Reinigung der Ufer finden allerdings auch zahlreiche Stadträte unbefriedi­gend. Sie sei ein Paradebeis­piel für die Diskrepanz zwischen Bürgervers­tändnis und Verwaltung­srealität, so die Kritik im Umweltauss­chuss.

Sollte das neue Konzept von der Stadt finanziert werden, will Erben nicht nur die Wochenendl­eerung der Mülleimer an der Wertach erreichen, sondern auch weitere Abfallkörb­e aufstellen lassen. Einen Ansprechpa­rtner für Bürger soll es im Kundencent­er des Abfallwirt­schaftsbet­riebes geben.

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Foto: Silvio Wyszengrad Vor allem an Wochenende­n sammelt sich an der Wertach viel Müll an. Der soll nun schneller entsorgt werden.

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