Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Panther feiern ein Torfestiva­l

Eishockey Die Mannschaft von Mike Stewart spielt beim 7:4 gegen die Eisbären Berlin mit offenem Visier – zum Unmut ihres Trainers

- VON ANDREAS KORNES Foto: Siegfried Kerpf

Augsburg Am Sonntagabe­nd standen zwei Männer im Curt-frenzel-stadion auf den Trainerbän­ken, deren Job einst darin bestand, Tore zu verhindern. Der eine, Uwe Krupp auf Berliner Seite, gewann sogar den Stanley Cup. Der andere, Augsburgs Mike Stewart, machte sich mit bedingungs­loser Härte in Österreich zur Legende. Es muss schlimm für die beiden gewesen sein, der Abwehrarbe­it ihrer Teams zuzuschaue­n. Umso erfreuter waren die 4946 Zuschauer, die mit elf Toren verwöhnt wurden, der Großteil davon in einem spektakulä­ren zweiten Drittel. Das bessere Ende hatten übrigens die Gastgeber für sich, die 7:4 (2:1, 4:3, 1:0) gewannen.

Aus Augsburger Sicht war das Spiel gegen die Eisbären der Auftakt zum Stelldiche­in der Schwergewi­chte: Der Spielplan hält die Topteams aus Berlin, Nürnberg (auswärts am Dienstag) und München (Freitag) in diesen Tagen direkt hintereina­nder bereit. Beste Gelegenhei­ten also, die These zu überprüfen, dass sich die Panther am liebsten dem Niveau des Gegners anpassen. Starker Gegner, starke Panther. Dass dieser Zusammenha­ng auch in die andere Richtung funktionie­rt, war in dieser Saison schon mehrfach zu beobachten gewesen, zuletzt am Freitag. Trotz einer Fülle an Chancen hatten die Panther in Iserlohn mit 1:3 verloren. Augsburgs Trainer Stewart behielt dennoch die neue Zusammense­tzung seiner Sturmreihe­n bei. Eine gute Entscheidu­ng, denn diesmal lieferten die Stürmer. Den frühen Rückstand durch Jonas Müller (6.) steckten die Augsburger weg, Drew Leblanc glich in Überzahl zum 1:1 aus (8.). Trevor Parkes erhöhte wenig später auf 2:1 (9.).

Jetzt hatten die Gastgeber Betriebste­mperatur erreicht und lieferten Berlin ein Duell auf Augenhöhe. Mit dem, was im zweiten Drittel passierte, war dennoch nicht zu rechnen gewesen. Das spielende Personal hatte sich offensicht­lich auf einen Tag der offenen Tore verständig­t. Defensivar­beit? Eher nicht.

Um es übersichtl­ich zu halten, die Torschütze­n des Mitteldrit­tels im Schnelldur­chgang: Parkes zum 3:1 (21.), Sean Backman zum 3:2 (24.), Jamison Macqueen in Unterzahl zum 3:3 (26.), Thomas J. Trevelyan zum 4:3 (26.), Martin Buchwieser zum 4:4 (28.), erneut Trevelyan zum 5:4 (31.) und Thomas Holzmann zum 6:4 (34.). Pause. Durchatmen. Augsburgs Coach Mike Stewart war tatsächlic­h nur bedingt zufrieden mit dem Spektakel: „Nach dem 3:1 haben wir unsere unsere defensive Verantwort­ung vergessen. Berlin ist zurück gekommen.“Erst das letzte Drittel war wieder mehr nach seinem Geschmack: Die Panther fanden ihre Grundordnu­ng wieder. Das war zwar dem Spektakel abträglich, ein Zuckerl aber hatten sich die Gastgeber noch aufgehoben: Eine wunderbare Kombinatio­n schloss Leblanc zum 7:4 ab (55.). La Ola schwappte durch die Halle. Was für ein Spiel. Augsburg Boutin – Cundari, Lamb; Guentzel, Valentine; Tölzer, Rekis; Sezem sky – White, Stieler, Trevelyan; Parkes, Trupp, Davies; Hafenricht­er, Leblanc, Holz mann; Schmölz, Kretschman­n, Polaczek

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Was für ein Spiel: Hier bejubeln T. J. Trevelyan (links) und Brady Lamb eines der sie ben Augsburger Tore beim Sieg gegen Berlin.

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