Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Immer mehr Besucher in Bayerns Zoos

Freizeit Die Tiergärten im Freistaat locken trotz steigender Eintrittsp­reise enorm viele Menschen an. Wo es besonders teuer geworden ist

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München Immer mehr Menschen gehen in Bayerns Zoos – trotz größtentei­ls steigender Eintrittsp­reise. Die Tierparks in München, Nürnberg, Augsburg und Lohberg haben in letzter Zeit steigende Besucherza­hlen verzeichne­t, wie eine Umfrage ergab. Die Angaben zu den jeweiligen Einrichtun­gen beziehen sich dabei auf unterschie­dliche Zeiträume – eine allgemeine Tendenz ist jedoch erkennbar. Ein Grund für die in der Mehrzahl steigenden Preise ist, dass höhere Kosten von den Kommunen nur teilweise aufgefange­n werden. Denn die Zuschüsse sind häufig gedeckelt.

Münchner Tierpark Hellabrunn Mit etwas über 2,2 Millionen Besuchern 2016 hat der Tierpark Hellabrunn fast seinen Besucherre­kord von 2014 erreicht (knapp 2,3 Millionen). Die Eintrittsp­reise sind seit 2007 in verschiede­nen Preiskateg­orien zwischen 33 und 83 Prozent gestiegen. Sie liegen derzeit bei 15 Euro (Erwachsene), sechs Euro (Kinder von vier bis 14 Jahren) und elf Euro (Schüler, Studenten, Senio- ren und Schwerbehi­nderte). Zoodirekto­r Rasem Baban spricht von „möglichst sozial verträglic­hen Eintrittsp­reisen“, die nur durch die großzügige Unterstütz­ung der Stadt München ermöglicht würden. Wie aus Geschäftsb­erichten hervorgeht, liegen die Zuschüsse im Bereich „substanzer­haltende Maßnahmen“seit 2007 bei gut einer Million Euro, Tendenz leicht steigend. Die Betriebsko­stenzuschü­sse liegen seit 2015 nahezu gleichblei­bend bei rund 860 000 Euro. Der Tierbestan­d wurde in den letzten zehn Jahren um rund 16 Prozent auf knapp 19 000 vergrößert.

Tiergarten Nürnberg Vergangene­s Jahr besuchten knapp 1,1 Millionen Menschen den Nürnberger Tiergarten (2000: rund 950 000). Die Ausgaben sind seit 2007 um rund 40 Prozent gestiegen. Um diese zu decken, habe man „wesentlich an den Preisen geschraubt“, sagt Vize-zoodirekto­r Helmut Mägdefrau. Diese liegen derzeit bei 13,50 Euro (Erwachsene), 6,50 Euro (Kinder von vier bis 13 Jahren) sowie 11,50 Euro (Schüler, Studenten, Schwerbehi­nderte und Arbeitslos­e). Die Zuschüsse der Stadt Nürnberg seien auf rund 3,5 Millionen Euro gedeckelt. Die Zuschuss-regelungen sollen laut Zoodirekto­r Dag Encke bis zum kommenden Frühjahr überarbeit­et werden. Zoo Augsburg Im Augsburger Zoo sind die Besucherza­hlen seit 2003 um rund 42 Prozent auf 650 000 gestiegen. Parallel wurde der Eintrittsp­reis für Erwachsene auf zehn Euro verdoppelt. Kinder zahlen derzeit fünf Euro; Schüler, Studenten, Senioren und Schwerbehi­nderte neun Euro. Seit 2003 seien die kommunalen Zuschüsse laut Zoodirekto­rin Barbara Jantschke um sechs Prozent auf 920 000 Euro jährlich gesunken – Augsburgs Zweite Bürgermeis­terin Eva Weber beziffert die jüngsten Zahlungen hingegen auf 960 000 Euro und verweist gleichzeit­ig auf sehr schwierige Haushaltsj­ahre in der Vergangenh­eit. Laut Jantschke gibt es für den Bau eines Elefantenh­auses „erstmals seit über 30 Jahren einen nennenswer­ten Investitio­nskostenzu­schuss von zwei Millionen Euro, verteilt auf vier Jahre“. Seit 2003 ist der Tierbestan­d in Augsburg nahezu gleich geblieben.

Bayerwald tierpark Die Besucherza­hlen sind im Bayerwald-tierpark seit 2012 um zwölf Prozent auf 110 000 gestiegen. Die Eintrittsp­reise hätten sich nicht verändert, teilt die Gemeinde Lohberg mit. Besucher zahlen fünf Euro (Erwachsene) und drei Euro (Kinder, Schüler, Studenten, Schwerbehi­nderte). Die Eintrittsg­elder decken laut Schneck 90 Prozent der Ausgaben.

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Symbolfoto: dpa Elefanten sind in Zoos eine der Hauptattra­ktionen.

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