Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Meister kommt nach Augsburg

Eishockey Heute Abend gastiert München im Curt-frenzel-stadion. Kleine Fehler hatten die Panther zuletzt Punkte gekostet. Trainer Stewart fordert deshalb mehr Geduld

- VON ANDREAS KORNES

Dass Ergebnisse nicht automatisc­h auch die Leistung auf dem Eis widerspieg­eln, hat Panther-trainer Mike Stewart zuletzt gleich mehrfach erlebt. In Iserlohn stark gespielt, „ein Feuerwerk an Torchancen“, sagt Stewart – und 1:3 verloren. Das Heimspiel gegen das Topteam aus Berlin in einem spektakulä­ren Duell mit 7:4 gewonnen, dabei aber „zehnmal schlechter gespielt als noch gegen Iserlohn“. Und schließlic­h die 1:2-Niederlage in Nürnberg vom vergangene­n Dienstag. „Auch dort waren wir besser als gegen Berlin“, sagt Stewart.

Leistung und Ergebnis passen also nicht zwingend zusammen, wenn die Panther auf dem Eis stehen. Stewart hat fehlende Geduld als Grund dafür diagnostiz­iert. „Wir sind in manchen Situatione­n zu ungeduldig. Wir glauben dann, wir müssen jetzt plötzlich etwas ganz anderes machen“, sagt der Trainer.

Als gutes Beispiel dafür dient auch das erste Spiel gegen München in dieser Saison, den heutigen Heimspiel-gegner (19.30 Uhr). Nach dem ersten Drittel führten die Augsburger damals 1:0, kassierten dann aber in elf Minuten vier Gegentore. Das Spiel war entschiede­n, Endstand 2:5. „Die haben einfach auf unsere Fehler gelauert. Auf diesem Niveau, gegen Top-mannschaft­en, werden auch kleine Fehler sofort bestraft“, sagt Stewart.

Wenn das vorgegeben­e System nicht von allen konsequent umgesetzt wird, tun sich Lücken in der Defensive auf. Lücken, die die mit teurem Personal ausgestatt­eten Münchner im ersten Aufeinande­rtreffen eiskalt nutzten. Stewart: „Wir müssen unser System gut ausfüllen. Wir müssen laufen. Beide Mannschaft­en spielen ähnlich, sehr aggressiv. Es wird ein Auf und Ab, ein 60-Minuten-sprint.“

Der deutsche Meister aus München verfügt auch in dieser Saison über den besten Kader der Deutschen Eishockey Liga. „Sie sind der Top-favorit“, sagt Stewart. Panther-kapitän Steffen Tölzer sieht das genauso. Der Verteidige­r mahnt deshalb vor allem Konzentrat­ion in der Abwehrarbe­it an. „München ist ein unglaublic­h starkes Team, die nutzen jeden Fehler aus. Wir müssen deshalb vor allem zusehen, dass wir von der Strafbank wegbleiben und unser Spiel durchziehe­n, Wechsel für Wechsel.“

Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Münchens Keith Aucoin. Der 38-Jährige führt mit 27 Punkten (5 Tore/22 Assists) die DEL- Statistik mit großem Vorsprung an. Gemeinsam mit Steven Pinizzotto und Brooks Macek bildet er die gefährlich­ste Sturmreihe der gesamten Liga. Zusammen bringen es die drei Stürmer in dieser Saison schon auf 24 Tore.

Ob Stewart auf Augsburger Seite wieder auf sein komplettes Personal zurückgrei­fen kann, war gestern nach dem Training noch offen. Verteidige­r Arvids Rekis, Stürmer David Stieler und Ersatztorw­art Ben Meisner hatten zuletzt wegen Verletzung­en gefehlt. Rekis und Stieler trainierte­n gestern wieder mit, Meisner dagegen drehte ohne Ausrüstung nur ein paar Runden auf dem Eis. Ob das Trio heute wieder dabei ist, soll sich erst kurz vor Spielbegin­n entscheide­n.

Sollte Stieler zurückkehr­en, würde er Neuzugang Christian Kretschman­n wieder aus der Reihe mit Matt White und Thomas J. Trevelyan verdrängen.

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