Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Meister kommt nach Augsburg
Eishockey Heute Abend gastiert München im Curt-frenzel-stadion. Kleine Fehler hatten die Panther zuletzt Punkte gekostet. Trainer Stewart fordert deshalb mehr Geduld
Dass Ergebnisse nicht automatisch auch die Leistung auf dem Eis widerspiegeln, hat Panther-trainer Mike Stewart zuletzt gleich mehrfach erlebt. In Iserlohn stark gespielt, „ein Feuerwerk an Torchancen“, sagt Stewart – und 1:3 verloren. Das Heimspiel gegen das Topteam aus Berlin in einem spektakulären Duell mit 7:4 gewonnen, dabei aber „zehnmal schlechter gespielt als noch gegen Iserlohn“. Und schließlich die 1:2-Niederlage in Nürnberg vom vergangenen Dienstag. „Auch dort waren wir besser als gegen Berlin“, sagt Stewart.
Leistung und Ergebnis passen also nicht zwingend zusammen, wenn die Panther auf dem Eis stehen. Stewart hat fehlende Geduld als Grund dafür diagnostiziert. „Wir sind in manchen Situationen zu ungeduldig. Wir glauben dann, wir müssen jetzt plötzlich etwas ganz anderes machen“, sagt der Trainer.
Als gutes Beispiel dafür dient auch das erste Spiel gegen München in dieser Saison, den heutigen Heimspiel-gegner (19.30 Uhr). Nach dem ersten Drittel führten die Augsburger damals 1:0, kassierten dann aber in elf Minuten vier Gegentore. Das Spiel war entschieden, Endstand 2:5. „Die haben einfach auf unsere Fehler gelauert. Auf diesem Niveau, gegen Top-mannschaften, werden auch kleine Fehler sofort bestraft“, sagt Stewart.
Wenn das vorgegebene System nicht von allen konsequent umgesetzt wird, tun sich Lücken in der Defensive auf. Lücken, die die mit teurem Personal ausgestatteten Münchner im ersten Aufeinandertreffen eiskalt nutzten. Stewart: „Wir müssen unser System gut ausfüllen. Wir müssen laufen. Beide Mannschaften spielen ähnlich, sehr aggressiv. Es wird ein Auf und Ab, ein 60-Minuten-sprint.“
Der deutsche Meister aus München verfügt auch in dieser Saison über den besten Kader der Deutschen Eishockey Liga. „Sie sind der Top-favorit“, sagt Stewart. Panther-kapitän Steffen Tölzer sieht das genauso. Der Verteidiger mahnt deshalb vor allem Konzentration in der Abwehrarbeit an. „München ist ein unglaublich starkes Team, die nutzen jeden Fehler aus. Wir müssen deshalb vor allem zusehen, dass wir von der Strafbank wegbleiben und unser Spiel durchziehen, Wechsel für Wechsel.“
Besonderes Augenmerk liegt dabei auf Münchens Keith Aucoin. Der 38-Jährige führt mit 27 Punkten (5 Tore/22 Assists) die DEL- Statistik mit großem Vorsprung an. Gemeinsam mit Steven Pinizzotto und Brooks Macek bildet er die gefährlichste Sturmreihe der gesamten Liga. Zusammen bringen es die drei Stürmer in dieser Saison schon auf 24 Tore.
Ob Stewart auf Augsburger Seite wieder auf sein komplettes Personal zurückgreifen kann, war gestern nach dem Training noch offen. Verteidiger Arvids Rekis, Stürmer David Stieler und Ersatztorwart Ben Meisner hatten zuletzt wegen Verletzungen gefehlt. Rekis und Stieler trainierten gestern wieder mit, Meisner dagegen drehte ohne Ausrüstung nur ein paar Runden auf dem Eis. Ob das Trio heute wieder dabei ist, soll sich erst kurz vor Spielbeginn entscheiden.
Sollte Stieler zurückkehren, würde er Neuzugang Christian Kretschmann wieder aus der Reihe mit Matt White und Thomas J. Trevelyan verdrängen.