Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Schnell, tanzbar und akkurat
Ein neues Album der Revelling Crooks
Geschwindigkeit ist das eine, Akkuratesse das andere. Die Revelling Crooks beherrschen beides. Seit über 20 Jahren beschäftigt sich die Augsburger Band in Sachen Speedfolk mit der musikalischen Seite Europas. Hauptsache schnell und tanzbar, so die Devise. Mit Akkordeon und Gitarre, Gebläse und Gesang, Bass und Drums sind die Crooks auf ihrem neuen Tonträger „Gato Nero“knapp 40 Minuten lang zu hören. Da wird die Polka, aus zig Ländern zusammengetragen, auf alle möglichen und unmöglichen Arten interpretiert.
„In zwei Tagen wurden die Songs so live wie möglich eingespielt, um die Rauheit und den Moment des intensiven Zusammenspiels auch im Studio festzuhalten“, heißt es im Begleitschreiben. Tatsächlich ist es den Crooks gelungen, mit klarem Sound ein Konzert-flair zu schaffen, ein Kunststück, das nicht oft gelingt. Elf Stücke sind auf dem Album, hier zuckersüß, dort scharf wie Jalapeños. Also Achtung.
Gesungen wird auf Italienisch, Russisch, Englisch und Jiddisch, variantenreich sind auch die musikalischen Stilmittel. Gleich in „Gato Nero“, der eröffnenden Polka mit italienischem Flair, schleicht sich die Titelmelodie des Paten ein. Doch selbst diese bekannte Filmmusik von Nino Rota verwandelt sich in dem schweißtreibenden Arrangement der Crooks von einem Triebwagen in einen Hochgeschwindigkeitszug.
„Einige unserer Stücke wie ,Gatto Nero‘, ,Frau Krause‘, ,Ciganka‘ oder ,Bound to Die‘ haben wir selber geschrieben. Die klingen, als gibt es die so schon ewig, sie sind aber neu und von uns. Die anderen haben wir unserem Stil angepasst, zurecht gespielt und arrangiert“, klärt der Gitarrist der Revelling Crooks, Markus Drescher, auf. Zu hören ist der Unterschied indes nicht. Die Stücke klingen aus einem Guss, tragen allesamt den Stempel der Band und überzeugen gleichermaßen.
Die Revelling Crooks stellen am heutigen Freitag, 3. November, um 21.30 Uhr in der Ballonfabrik ihr neues Album vor.