Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das Capitol heißt jetzt „Weisser Hase“
Gastronomie Fatmir und Faton Seferi nennen ihr Lokal am Moritzplatz wie ihre frühere Gaststätte. Dort gibt es nun keine Burger und Steaks mehr, sondern Braten und Knödel. Was mit der Wirtschaft in der Annastraße passiert
Jahrzehntelang war das Capitol am Moritzplatz ein Kino. Selbst als es im Jahr 1998 schloss und von da ab als Gastronomie genutzt wurde, blieb der Name erhalten. Mit dieser Tradition ist nun Schluss: Die Betreiber, Fatmir und Faton Seferi, haben es in diesen Tagen umbenannt. Aus dem Capitol wurde nun der Weisse Hase.
Denn auch das sei einer Tradition geschuldet, so Fatmir Seferi. „Aus Liebe dazu machen wir aus unserem Lokal, in dem es Burger, Steak und Salate gab, nun ein traditionelles Gasthaus.“Die Brüder, zu deren Lokalitäten auch die Zeughausstuben, der König von Flandern und die Kälberhalle zählen, setzen sich für die bayerische Wirtshauskultur ein. Im Weissen Hasen wird es deshalb, wie in ihren anderen Gastronomien auch, bayerisch-schwäbische Küche und eine Reihe von Schnitzel- und Wurstgerichten geben. Der Name war für die Brüder naheliegend: Bis zum Februar 2016 betrieben sie den „Weissen Hasen“in der Annastraße.
Ein verheerender Brand hatte die Gaststätte damals stark beschädigt. Das Gebäude muss umfassend saniert werden. Weil nicht absehbar ist, dass die Brüder auch nach der Sanierung einen Pachtvertrag erhalten, haben sie den Namen ihres ehemaligen Lokals einfach mitgenommen. „So wie es aussieht, müssten wir uns nach dem Umbau dort neu bewerben. Aber das machen wir nicht“, sagt Fatmir Seferi.
Die Umbenennung ihres sei mit dem Denkmalamt Lokals abge- stimmt, der neue segnet.
Die Brüder Seferi haben in ein neues Mobiliar investiert, die dem ehemaligen Kino den Flair einer Traditionsgaststätte verleihen soll. „Am Montag und Dienstag, 6. und 7. November, müssen wir schließen, damit die letzten Umbauten erledigt werden können. Daneben werden wir dort die Speisekarte einmal durchkochen, damit sich das Personal darauf einstellen kann. Sie werden nun Dirndl und Lederhosen Schriftzug abge- statt rote Schürzen tragen“, zählt Fatmir Seferi die Veränderungen auf. An den Konzepten für den ehemaligen „Weissen Hasen“in der Annastraße wird derweil ausgiebig gefeilt. „Aus dem Lokal soll nach der Sanierung eine sehr, sehr schöne und besondere Traditionsgaststätte werden“, sagt Peter Bauer von der Hasen-immobilien AG. Die voraussichtliche Wiedereröffnung ist frühestens Ende 2018. Die Planungen für die umfassen
Sanierung in dem denkmalge- de schützten alten Haus brauchten nun einmal ihre Zeit. Der Anspruch des Geschäftsführers der EigentümerGesellschaft Hasen-immobilien Grundbesitz ist hoch. Historische Unterlagen wurden herangezogen, um sich Ideen für die Gestaltung zu holen. Aus dem Lokal soll eine „richtig gute“behindertengerechte Gaststätte werden, die durch gute Qualität, professionellen Service und eine warme Atmosphäre besticht. Bauer: „Es soll ein MeetingPoint werden, ein innerstädtischer Magnet, ein Ort für bayerischschwäbische und moderne Küche, ein Platz für Familienfeste und Stammtische.“
Dass nun der Name des Traditionslokals flöten gegangen ist, stört Peter Bauer nicht. „Wir wollen nach der Sanierung komplett neu durchstarten. Natürlich werden bewährte Partner weiterhin Teil des Projekts sein. Aber wenn die Brüder Seferi den Namen mitnehmen, dann ist das völlig in Ordnung. Das macht uns frei.“