Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Lasst die Stadt mal machen!
Im Leserbrief, im Artikel und im Kommentar wird der Eindruck erweckt, dass Oberhausen als ein Stadtteil, in welchem weniger Vermögende wohnen, gezielt als Standort für (weitere) „soziale Brennpunkte“wie den Süchtigen-treff ausgewählt würde. Fakt ist doch, dass die Situation am Helmut-haller-platz alles andere als gut ist. Letztes Jahr wurde ein Spielplatz geschlossen, weil er von der Szene in Eigenregie als „alternativer Aufenthaltsort“genutzt wurde. Mit allen negativen Begleiterscheinungen und Hinterlassenschaften. Die Szene scheint also schon bei den Familien angekommen zu sein. Die Situation am Oberhauser Bahnhof zu entschärfen ist richtig und notwendig. Repression, wie von der CSU gefordert, wird nur zu einer unkoordinierten Verlagerung des Problems führen. Dem Lokal sollte eine Chance gegeben werden.
Nun zu dem Vorwurf des Leserbriefschreibers, der mich auf die Palme bringt: „Mit Oberhausen kann man es ja machen, mit Göggingen würde keiner so umspringen“, schreibt er sinngemäß. Es ist schlicht ein Märchen, dass „heikle“Einrichtungen fernab der vermeintlich wohlhabenderen Stadtteilen angesiedelt werden. Schon beim Bau von Flüchtlingsunterkünften wurde vor keinem Stadtteil Halt gemacht. Weder vor dem Spickel noch vor Göggingen. In Göggingen gibt es übrigens nicht nur ein Flüchtlingsheim, sondern seit 2013 auch eine Wohngruppe für jugendliche Straftäter. Meiner Meinung nach sind am Oberhauser Bahnhof Lösungen gefragt. Lasst die Stadt mal machen! Elias Puhle, Augsburg