Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Mit Tempo 190 über die Bundesstra­ße

Raser Die Verkehrspo­lizei kontrollie­rt derzeit verstärkt in der ganzen Region. Wo der Spitzenrei­ter erwischt wurde und wie die Polizei vorgehen darf

- VON MANUELA BAUER

Region Er war der absolute Spitzenrei­ter: Der Autofahrer war auf der B 300 bei Kühbach-nord mit 190 Stundenkil­ometern unterwegs – Tempo 80 ist dort erlaubt. Auf den Podestplat­z kann der Mann aber nicht stolz sein. Im Gegenteil: Die Polizei hat ihn erwischt. Für seine Raserei drohen ihm nun ein zweimonati­ges Fahrverbot und ein Bußgeld von 1200 Euro.

Auf zahlreiche­n Landstraße­n, auf der B300, der B17 und der B2 – derzeit finden verstärkt Geschwindi­gkeitskont­rollen in den Landkreise­n Augsburg und Aichach-friedberg statt. So ist zumindest der Eindruck vieler Autofahrer. „Der Eindruck ist richtig“, bestätigt Rebekka Oehmichen von der Pressestel­le des Polizeiprä­sidiums Schwaben-nord in Augsburg. In der vergangene­n Zeit habe man bei den Messungen „wiederholt auffällig hohe Geschwindi­gkeitsüber­schreitung­en und öfter hohe Beanstandu­ngsquoten“festgestel­lt. Ein Beispiel: In der vergangene­n Woche fuhren mehr als 10 000 Fahrzeuge durch die Kontrollen der Verkehrspo­lizei in den Landkreise­n Augsburg und Aichach-friedberg. Mehr als 600 Fahrer waren zu schnell unterwegs – also etwa jeder 17. Und 165 von ihnen waren sogar so schnell, dass sie nicht nur mit einem Bußgeld, sondern mit einer Strafanzei­ge rechnen müssen. Am härtesten trifft es jenen Autofahrer, der bei Kühbach auf der B300 fast zweieinhal­b Mal so schnell war wie erlaubt.

Die Verkehrspo­lizei Symbolfoto: Weigel, dpa misst vor allem außerorts auf Land-, Bundes- und Kreisstraß­en, erklärt Oehmichen. Der Schwerpunk­t der unangekünd­igten Kontrollen liege in der Regel bei zwei Inspektion­sbereichen, diese Bereiche wechselten in der Regel wöchentlic­h. Für Tempokontr­ollen ist aber nicht nur die Verkehrspo­lizei Augsburg zuständig. Auch die Autobahnpo­lizei, die Inspektion­en und die Städte und Gemeinden – meistens über das gemeinsame Kommunalun­ternehmen „Verkehrsüb­erwachung Schwaben Mitte“mit Sitz in Königsbrun­n – erwischen regelmäßig Raser: mit Blitzern, Laserpisto­len oder auch aus dem fahrenden Auto heraus.

Wer übrigens hofft, dass jetzt im Herbst bei Nebel, Regen oder Dunkelheit sein Kennzeiche­n sowieso nicht erkennbar ist, der irrt: Blitzer und Lasermessu­ngen seien „grundsätzl­ich bei jeder Witterung und jeder Tageszeit möglich“, heißt es vonseiten der Polizei. Ein Laser reicht zudem bis zu einem Kilometer weit. Tarnen dürfen die Beamten sich und ihre Geräte nicht. Allerdings dürfen sie die örtlichen Gegebenhei­ten ausnutzen, wie es Oehmichen formuliert.

Das heißt: Die Polizisten können sich zum Beispiel hinter Büschen, Mülltonnen oder Straßensch­ildern verstecken. „Ein freistehen­des Gerät ist zu auffällig.“Dabei positionie­ren sie sich auch immer wieder auf Privatgrun­dstücken. Das sei möglich, wenn der Eigentümer einverstan­den ist.

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Mit Blitzgerät­en und mit La serpistole­n wird in diesen Wochen verstärkt das Tempo der Autofahrer in der Region kontrollie­rt.

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