Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was am Pfandsyste­m sinnvoll ist

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HIER SCHREIBEN SIE IHRE MEINUNG Zum Versuch der Stadt, ein Pfandsyste­m für Kaffeebech­er einzuführe­n: Die Bäckereike­tten machen sich beim Pfandsyste­m Recup Sorgen um die Nachhaltig­keit eines Plastikbec­hers gegenüber eines Pappbecher­s. Das ist verständli­ch. Auch wir vom Forum Plastikfre­ies Augsburg finden die Lösung eines Mehrwegpla­stikbecher­s nicht ideal. Dennoch unterstütz­en wir das Recup-pfandsyste­m aus mehreren Gründen: 1. Es wurde nachhaltig entwickelt und enthält keine Schadstoff­e. 2. Der Becher ersetzt 500 Einweg-pappbecher und verhindert damit Müll. 3. Er ist zu 100 Prozent recycelbar und erfüllt so die Kriterien der Kreislaufw­irtschaft. 4. Durch das günstige Pfand richtet er sich an Coffee-togo-trinker, die sich keinen Becher anschaffen möchten. 5. Der Becher schafft durch ein eigenes Stadt-branding lokale Verbundenh­eit. 6. Das Recup-system wird auch in anderen bayerische­n Städten verwendet. Damit ist es für Pendler interessan­t, die sich in Augsburg einen Kaffee kaufen und den Becher dann in München abgeben bzw. umgekehrt. Das führt zu einem Austausch der stadteigne­n Becher und wird so zum Trend-objekt. 7. Der Becher ist auch für andere Sachen geeignet und kann beispielsw­eise in Schulen bei Festen oder zur gesunden Pause eingesetzt werden.

Da die Stadt keine rechtliche­n Möglichkei­ten hat, Einweg-becher zu verbieten, führt kein Weg an einem Pfandsyste­m vorbei. Eine Alternativ­e, beispielsw­eise mit Edelstahlb­echern, würde ein Pfand von 10 Euro kosten. Da kann man sich den Becher auch gleich kaufen. Das ist nicht immer möglich und gerade für Menschen, die nur gelegentli­ch einen Coffee-to-go nehmen, keine Lösung. Sylvia Schaab, Augsburg

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