Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Spielstraßenraser ausbremsen
Es wird kaum einen Autofahrer geben, der sich nicht schon einmal einen Strafzettel eingefangen hat – und sei es nur aus Versehen. Der Ärger darüber ist nachvollziehbar, aber ohne die Verteilung von Knöllchen wäre der Straßenverkehr ein Chaos. In Vierteln mit Bewohnerparken würden sich Anwohner noch schwerer tun, einen Platz zu finden. Und wenn der Parkschein für zwei Euro quasi unendlich lang gilt, gäbe es keinen Grund, ins Parkhaus zu fahren oder das Auto ganz daheim stehen zu lassen. Es ist insofern in Ordnung, wenn die Stadt ihre Verkehrsüberwachung aufstockt, auch wenn es im Zusammenhang mit der zuletzt erfolgten Vergrößerung des Ordnungsdienstes jetzt auch mal gut sein muss.
Nur zu begrüßen ist dagegen, dass die Stadt in verkehrsberuhigten Straßen genauer hinschauen will. Wahrscheinlich wird kaum eine Temporegel so häufig missachtet wie Schritttempo in Spielstraßen, wobei es relativ selten zu Unfällen kommt. In den ganz neuen Wohngebieten reagiert die Stadt baulich durch veränderte Straßenführungen, doch in manchen Gebieten sind die Straßen zu lange und zu gerade, als dass Autofahrer hier Schritttempo fahren würden. Experimente mit Steinquadern als Verengung verliefen unbefriedigend. Mehr Kontrollen sind darum eine folgerichtige Aktion. Eine andere Sprache verstehen Spielstraßen-raser nicht.