Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Auf ewig unvergessen
Musik Heute wäre der „größte Gitarrist aller Zeiten“, Jimi Hendrix, 75 Jahre alt geworden
Frankfurt Es regnet in Strömen am 6. September 1970 auf der Ostseeinsel Fehmarn – während des letzten Konzerts von Jimi Hendrix („Hey Joe“). Fast zwei Wochen später ist der Ausnahmegitarrist tot. Er wurde nur 27 Jahre alt. Seine Musik aber machte ihn unsterblich. Auch in den Erinnerungen an seine Auftritte lebt er weiter. Am heutigen Montag wäre er 75 geworden. Er, der seiner E-gitarre Fender Stratocaster nie zuvor gehörte Klänge entlocken konnte. Knapp fünf Jahre und fünf zu Lebzeiten veröffentlichte Alben hatte Hendrix benötigt, um die Musikwelt aus den Angeln zu heben. Das Magazin kürte ihn zum „größten Gitarristen aller Zeiten“. Hendrix schien mit seinem Instrument geradezu zu verschmelzen, spielte es hinter dem Kopf oder mit den Zähnen. Unvergessen, wie er 1967 seine Gitarre in Brand setzte.
Bis heute wird Hendrix jedoch auch von einem übermächtigen Mythos überstrahlt. Als einen musikalischen Anführer der Hippies und Vietnamkriegsgegner sahen ihn viele, er sich selbst wohl aber nicht. Er sei ein konservativer Patriot gewesen, schreibt etwa Peter Kemper in seiner Hendrix-biografie.
Geboren wurde Hendrix am 27. November 1942 in der Us-stadt Seattle als Johnny Allen Hendrix; er starb am 18. September 1970 in einem Londoner Hotel: Er hatte Schlaftabletten genommen, Alkohol getrunken und war schließlich an seinem Erbrochenen erstickt.