Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wie Uli Hoeneß FCA Mitglied wurde
Jahreshauptversammlung Seit 25 Jahren hat der Bayern-chef in Augsburg eine Karteinummer
Normalerweise gehören die Ehrungen bei einer Jahreshauptversammlung eines Fußball-vereines zu den nicht so spannenden Formalien. Da macht der FC Augsburg keine Ausnahme. Doch als am Montagabend Fca-präsident Klaus Hofmann die Namen der Mitglieder aufrief, die für 25-jährige Mitgliedschaft geehrt werden sollten, ging bei einem ein Raunen durch den Vip-bereich der Wwk-arena: Uli Hoeneß.
Es ist wirklich der Uli Hoeneß, der 65-jährige Präsident des FC Bayern München. Verantwortlich für die Unterschrift unter den Mitgliedsantrag war Anfang der 90erjahre der gleichaltrige Peter Bircks. Der jetzige Aufsichtsratsvorsitzende des FC Augsburg e.v. war damals gerade einmal ein Jahr als Präsident des damaligen Bayernligisten FCA im Amt, als ihm der große Coup gelang: Er fädelte eine Kooperation mit dem FC Bayern München ein. Von Vorteil war da natürlich, dass der damalige Bayern-präsident Fritz Scherer aus Augsburg stammt.
Verhandlungspartner waren aber Hoeneß und Bircks. Bircks hatte die Pläne schon länger in der Schublade liegen, klopfte bei Bayer Leverkusen und dem 1. FC Köln an, stieß allerdings auf keine Gegenliebe. Anders bei den Bayern. „Ich habe den damaligen Manager Uli Hoeneß bei einem A-jugend-spiel angesprochen. Wir haben sofort einen Termin vereinbart“, erinnert sich Bircks. Hoeneß wollte verhindern, dass Kicker aus der Augsburger Talentschmiede wie vorher Bernd Schuster, Armin Veh oder Karlheinz Riedle zu anderen Klubs wechselten. Zuvor stellte Hoeneß aber eine Bedingung. „Als ich damals Fotos (2): Krieger in das Büro von Uli Hoeneß kam, hat er mir erst einmal einen Mitgliedsantrag des FC Bayern hingelegt und gesagt: Bevor wir uns weiter unterhalten, unterschreib’ hier. Ich war damals schon nicht auf den Mund gefallen und habe geantwortet: Dann werden Sie aber auch beim FCA Mitglied.“
Es dauerte zwar dann doch ein bisschen länger, ehe Hoeneß Mitglied wurde, doch die Kooperation zwischen dem FCA und dem FC Bayern startete 8. Januar 1991. Die Bayern nahmen in der Folgezeit einige Augsburger Talente unter Vertrag, zahlten dafür wesentlich mehr als die eigentlich übliche Ablöse. Der FCA profitierte in Marketingfragen sowie im medizinischen Bereich. Zudem kamen die Bayern bis zum Ende der Zusammenarbeit im Jahre 1996 zu Freundschaftsspielen ins Rosenaustadion. Die Einnahmen blieben beim FCA. „Das tat unserer Kasse gut“, blickt Bircks zurück.
Etwas über 20 Jahre ist dies nun her. Der FC Bayern und der FCA spielen in einer Klasse und Almosen braucht der FCA auch nicht mehr. Hoeneß ist jetzt eines von rund 15200 Mitgliedern des FCA e.v.. Er hat sich übrigens in einem Brief für die Ehrung bedankt und für das Fehlen bei der Jahreshauptversammlung entschuldigt. Die Ehrenurkunde wird ihm zugeschickt.
Inge borg Bircks, Werner Blauhorn, Peter Deh ner, Peter Eiba, Roland Götz, Harry Karolczyk, Rudolf Keller, Jürgen Kischkewitz, Anton Lotter, Johann Mayrhör mann, Mario Neumann, Wilhelm Novacek, Manfred Ostermaier, Werner Sattelmayer, Georg Schneider, Erwin Strehle, Antonello Taranto Robert Jung hänel, Sabine Krus, Helmut Robl