Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wo ist Platz für neue Kindertage­sstätten?

Soziales Stadt lässt mehrere Standorte untersuche­n. Wie Bildungsre­ferent Hermann Köhler den Vorschlag bewertet, Schulgrund­stücke zu berücksich­tigen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Etwas mehr als 12 000 Plätze sind es. Doch diese Zahl der angebotene­n Kitaplätze im Stadtgebie­t Augsburg reicht bei Weitem nicht aus. Bereits in diesem Jahr blieben im September 300 Kinder unversorgt. 30 Eltern drohten mit Klage, weil es einen Rechtsansp­ruch auf einen Platz gibt. Der Stadt gelang es, die Kinder kurzfristi­g in städtische­n Einrichtun­gen unterzubri­ngen. Dass sich die Lage im nächsten Jahr weiter verschärft, ist absehbar. Weil die Großstadt Augsburg wächst und Frauen wieder mehr Kinder bekommen, ist zusätzlich­er Bedarf gegeben. Die Stadt muss handeln. Dies kam am Dienstag in der Sitzung des städtische­n Organisati­onsausschu­sses einmal mehr zur Sprache.

Um zusätzlich­e Flächen für neu zu errichtend­e Kindertage­sstätten innerhalb bebauter Gebiete zu finden, gibt es eine interne Arbeitsgru­ppe der Stadtverwa­ltung, die sich auf die Suche nach geeigneten Standorten macht. Stadtdirek­tor Hermann Weber führt diese sogenannte „Task Force“, die von Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) eigens installier­t wurde. Dem Ausschuss lag eine Liste von Standorten vor. Es handelt sich um städtische Grundstück­e. Bei den internen Untersuchu­ngen wurden städtische Ämter aufgeforde­rt, die vorgeschla­genen Standorte zu bewerten, sagte Weber zur Vorgehensw­eise. Wie steht es um die verkehrlic­he Erschließu­ng? Gibt es Eingriffe ins Grün? Einige Vorschläge fielen durch. Die Stadt will nun versuchen, freie Träger für den Bau der Kindertage­sstätten zu gewinnen. Symbolfoto: Ida König

Bestehe kein Interesse, würde die Stadt selbst die Kita errichten und betreiben. Zwischenze­itlich zeichnet sich auch ab, dass Schulgrund­stücke nicht ideal für Kindertage­sstätten seien. „Wir müssen an den Bedarf der Schulen denken“, sagt Bildungsre­ferent Hermann Köhler. Man dürfe Schulen nicht deren Erweiterun­gsmöglichk­eiten verbauen.

Nach aktuellem Stand sind zwei Standorte für Kindertage­sstätten umsetzbar. Dazu gehört in der Stadtmitte das Areal „Am Pfannensti­l“, nördlich der Rugendasst­raße. In Lechhausen ist es ein Gelände in der Kurt-schumacher-straße, das nahe am Alten Ostfriedho­f liegt. Im Bärenkelle­r gibt es mehrere Optionen. Noch untersucht wird jetzt ein Standort an der Ecke Hirblinger Straße/holzweg. Nicht mehr im Rennen sind Standorte im Schmelzerb­reitenweg (Göggingen) und Amselweg (Bärenkelle­r). Eher mittelfris­tig käme der Bourges-platz am Wertachbru­cker Tor infrage. Überlegung­en gibt es ferner für die Schackstra­ße in Lechhausen, nördlich des Jugendzent­rums.

Zur zeitlichen Umsetzung der Planungen gibt es gegenwärti­g keine konkreten Angaben. Auch zu möglichen Investitio­nskosten lässt sich noch nichts Konkretes sagen. Stadtdirek­tor Weber machte aber deutlich, dass Geld zum Bau vorhanden sei. „Es stünden 7,5 Millionen Euro bereit, sofern wir die passenden Standorte finden.“»Kommentar

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Die Augsburger Kitas sind voll – die Stadt sucht nach Flächen für Neubauten.

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