Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Wo ist Platz für neue Kindertagesstätten?
Soziales Stadt lässt mehrere Standorte untersuchen. Wie Bildungsreferent Hermann Köhler den Vorschlag bewertet, Schulgrundstücke zu berücksichtigen
Etwas mehr als 12 000 Plätze sind es. Doch diese Zahl der angebotenen Kitaplätze im Stadtgebiet Augsburg reicht bei Weitem nicht aus. Bereits in diesem Jahr blieben im September 300 Kinder unversorgt. 30 Eltern drohten mit Klage, weil es einen Rechtsanspruch auf einen Platz gibt. Der Stadt gelang es, die Kinder kurzfristig in städtischen Einrichtungen unterzubringen. Dass sich die Lage im nächsten Jahr weiter verschärft, ist absehbar. Weil die Großstadt Augsburg wächst und Frauen wieder mehr Kinder bekommen, ist zusätzlicher Bedarf gegeben. Die Stadt muss handeln. Dies kam am Dienstag in der Sitzung des städtischen Organisationsausschusses einmal mehr zur Sprache.
Um zusätzliche Flächen für neu zu errichtende Kindertagesstätten innerhalb bebauter Gebiete zu finden, gibt es eine interne Arbeitsgruppe der Stadtverwaltung, die sich auf die Suche nach geeigneten Standorten macht. Stadtdirektor Hermann Weber führt diese sogenannte „Task Force“, die von Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) eigens installiert wurde. Dem Ausschuss lag eine Liste von Standorten vor. Es handelt sich um städtische Grundstücke. Bei den internen Untersuchungen wurden städtische Ämter aufgefordert, die vorgeschlagenen Standorte zu bewerten, sagte Weber zur Vorgehensweise. Wie steht es um die verkehrliche Erschließung? Gibt es Eingriffe ins Grün? Einige Vorschläge fielen durch. Die Stadt will nun versuchen, freie Träger für den Bau der Kindertagesstätten zu gewinnen. Symbolfoto: Ida König
Bestehe kein Interesse, würde die Stadt selbst die Kita errichten und betreiben. Zwischenzeitlich zeichnet sich auch ab, dass Schulgrundstücke nicht ideal für Kindertagesstätten seien. „Wir müssen an den Bedarf der Schulen denken“, sagt Bildungsreferent Hermann Köhler. Man dürfe Schulen nicht deren Erweiterungsmöglichkeiten verbauen.
Nach aktuellem Stand sind zwei Standorte für Kindertagesstätten umsetzbar. Dazu gehört in der Stadtmitte das Areal „Am Pfannenstil“, nördlich der Rugendasstraße. In Lechhausen ist es ein Gelände in der Kurt-schumacher-straße, das nahe am Alten Ostfriedhof liegt. Im Bärenkeller gibt es mehrere Optionen. Noch untersucht wird jetzt ein Standort an der Ecke Hirblinger Straße/holzweg. Nicht mehr im Rennen sind Standorte im Schmelzerbreitenweg (Göggingen) und Amselweg (Bärenkeller). Eher mittelfristig käme der Bourges-platz am Wertachbrucker Tor infrage. Überlegungen gibt es ferner für die Schackstraße in Lechhausen, nördlich des Jugendzentrums.
Zur zeitlichen Umsetzung der Planungen gibt es gegenwärtig keine konkreten Angaben. Auch zu möglichen Investitionskosten lässt sich noch nichts Konkretes sagen. Stadtdirektor Weber machte aber deutlich, dass Geld zum Bau vorhanden sei. „Es stünden 7,5 Millionen Euro bereit, sofern wir die passenden Standorte finden.“»Kommentar