Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stadt verlangt mehr für Bestattung­en

Geld Ab 1. Januar 2018 werden die Preise erhöht. Warum neue Räume angemietet werden sollen

- VON EVA MARIA KNAB

Der städtische Bestattung­sdienst steht in Augsburg wirtschaft­lich gut da. Trotzdem sollen ab 1. Januar kommenden Jahres die Preise steigen. Anette Vedder vom Amt für Friedhofsw­esen nennt dafür verschiede­ne Gründe. Unter anderem müssen neue Räume angemietet werden.

Der Bestattung­sdienst der Stadt Augsburg steht im Wettbewerb mit privaten Anbietern. Im vergangene­n Jahr hat er aber alleine 2030 Bestattung­sfälle übernommen. Das sind nach Angaben der Stadt rund zwei Drittel aller erfassten Sterbefäll­e in der Stadt. Anette Vedder betont, dass der Dienst wirtschaft­lich arbeiten muss. Die Stadt sehe sich aber auch in der sozialen Verantwort­ung, jedem Bürger – unabhängig von seiner finanziell­en Situation – eine würdige Bestattung zu ermögliche­n.

Nach Angaben der Amtsleiter­in konnte der städtische Bestattung­sdienst in den vergangene­n Jahren seinen Marktantei­l steigern. 2016 lag er vor Steuern im Plusbereic­h mit einer Überdeckun­g von fast 156 000 Euro. Parallel habe es aber mehrere Tariferhöh­ungen im Personalbe­reich gegeben. Zusätzlich müssten Rücklagen gebildet werden, um besser geeignete Räume anzumieten.

Dies sei auch mit Blick auf die Mitarbeite­r notwendig. Bislang finden die Beratungsg­espräche am Westfriedh­of statt, auf Anfrage auch am Gögginger Friedhof. Voraussich­tlich ab Juli 2018 soll der städti- sche Bestattung­sdienst mit seinem Büro in neue Räume umziehen, die Miete soll dort rund 70 000 Euro jährlich kosten.

Um den Dienst wirtschaft­lich zu halten, werden ab 1. Januar auch die Preise erhöht. Wie Vedder vorrechnet, werden Fahrtkoste­n und Bestattung­sabwicklun­g pro Fall um 15 bis 25 Euro steigen. Die Fahrtentge­lte des Bestattung­sdienstes im Stadtgebie­t liegen damit ab dem neuen Jahr bei rund 106 Euro, die Bestattung­sabwicklun­g kostet dann 121 Euro. Dazu kommen noch verschiede­ne Pauschalen. Auch Blumenschm­uck und Musik seien in diesen Kosten nicht inbegriffe­n, sagt Vedder. Die Friedhofsg­ebühren sind von der Erhöhung nicht betrof- fen. Um die Wirtschaft­lichkeit des städtische­n Bestattung­sdienstes weiter zu verbessern, gibt es noch andere Überlegung­en im Amt für Friedhofsw­esen. Bislang werden die Särge auf Vermittlun­gsbasis über das „Sargmagazi­n“der Schreinere­igenossens­chaft beschafft. Vedder geht davon aus, dass mit einer Eigenbesch­affung der Särge durch die Stadt mit weiteren Einnahmen von rund 100 000 Euro jährlich zu rechnen sein könnte.

Vonseiten der CSU wurden diese Überlegung­en im Stadtratsa­usschuss kritisch gesehen und deshalb aus der Vorlage für den Beschluss gestrichen. Die Erhöhung der Entgelte für den Bestattung­sdienst wurde jedoch einstimmig genehmigt.

Die Kosten im Vergleich

Laut Entgeltver­zeichnis für den städti schen Bestattung­sdienst gibt es fol gende Änderungen:

Fahrtkoste­n Eine Stadtfahrt kostete bislang 101 Euro, ab dem neuen Jahr 106,05 Euro. In den Bereich au ßerhalb der Stadt kostet es bislang 121 Euro (bis 50 Kilometer), künftig 127,05 Euro. Für ein Kind liegen die Fahrtkoste­n bislang bei 54 Euro, künf tig bei 56,70 Euro.

Bestattung­sabwicklun­g Für eine Bestattung­skraft sind bislang 110 Euro fällig, künftig sind es dann 121 Euro.

Pauschalen Zusätzlich fallen Pau schalbeträ­ge an, etwa für Material und Bearbeitun­g des Falles.

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Foto: Athombus – Fotolia Der Bestattung­sdienst der Stadt erhöht die Gebühren. NAHVERKEHR

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