Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leere Versprechungen
DVON DETLEF DREWES ie Landwirte hatten befürchtet, dass ihnen die Europäische Kommission weniger eine Vision, sondern vor allem leere Versprechen vorlegen werde. Leider ist genau das eingetreten. Was die Eubehörde präsentierte, war ein dürftiges Papier voller Leerstellen. Eine scheint besonders eklatant: Ohne zu wissen, wie viel Geld man in den sieben Jahren ab 2021 verteilen kann, verspricht Brüssel schon mal, dass die Subventionen weitergehen. Dass der Kampf gegen die Subventionen nicht glückt, hat nicht nur etwas mit der starken Lobby der Landwirte zu tun, sondern auch mit dem Auftrag, den sich die Union in die Verträge schrieb: Europa hat sich verpflichtet, für ein angemessenes Einkommen der Bauern und genügend hochwertige Lebensmittel zu sorgen.
Umso wichtiger wäre es, jetzt keine Augenwischerei zu betreiben, sondern eine Diskussion über die Zukunft auf den Äckern auf der Basis verlässlicher Zahlen zu führen. Es stimmt: Die EU hat erreicht, dass die Qualität der Lebensmittel hohe Auflagen erfüllt. Richtig ist aber auch, dass Bauern immer wieder um kostendeckende Arbeit kämpfen müssen. Deshalb bräuchte die Union endlich mehr als nur einen unbeholfenen Versuch, Landwirten und Verbrauchern Verlässlichkeit in puncto Nahrungsmittel zu geben. Und zwar so, dass sich vor allem die Betroffenen auf ihren Höfen darauf verlassen können.