Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Stadt will Heide bald schützen
Freistaat ist nun für gemischtes Wohnprojekt
Die alte Flugplatzheide in Haunstetten soll möglichst rasch unter Schutz gestellt werden, nachdem der Freistaat sein Wohnbauprojekt an einem anderen Standort in der Stadt realisieren will. Wie Umweltreferent Reiner Erben (Grüne) ankündigte, wird die Stadt das Grundstück als „geschützten Landschaftsbestandteil“ausweisen. Die Frage ist jetzt noch, wie groß das Schutzgebiet am Ende sein wird.
Eigentümer des Grundstücks ist der Freistaat. Derzeit sehen die Pläne der Stadt vor, ein Schutzgebiet mit 6,3 Hektar Fläche auszuweisen, inbegriffen wäre der größte Teil der Fugplatzheide, aber auch die Ausgleichsflächen des Landesamtes für Umwelt und des benachbarten Studentenwohnheims sollen dazu gehören. Offen ist, ob auch diejenige Heidefläche dem neuen Schutzgebiet zugeschlagen werden kann, auf der bislang Wohnbebauung vorgesehen war. Für die große Lösung plädiert die Augsburger Naturschutzallianz von Vereinen und Verbänden. Auch im Umweltausschuss sprachen sich Grüne, ÖDP, SPD und CSU für einen Schutz der kompletten Fläche aus. Denn der letzte Rest der Heidefläche gilt als naturschutzfachlich wertvoll, dort leben 85 geschützte Arten.
Die städtische Umweltverwaltung soll mit dem Freistaat Gespräche führen, ob die Fläche noch bebaut werden soll. Auch die Pflege des künftigen Schutzgebietes soll rasch geklärt werden. Denn dort breitet sich der Rote Hartriegel, eine Strauchart, aus, der Heidepflanzen unerwünschte Konkurrenz macht.
Bekanntlich prüft der Freistaat jetzt, sein Wohnbauprojekt an der Berliner Allee zu realisieren. Wie Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) nach einem Gespräch mit Innenminister Joachim Herrmann mitteilt, beabsichtigt der Freistaat dort nicht nur Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge zu realisieren, sondern eine „gemischte Wohnform“auch mit anderen Bewohnern. Der Stempflesee im Siebentischwald ist ein beliebtes Ausflugsziel. Das Gewässer war in den vergangenen Jahren zum Sorgenfall geworden.