Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Was Spargelbau­ern tun können

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Erde lockern Damit Wasser versi ckert, ist die tiefe Auflockeru­ng des Erdreichs zwischen den Dämmen laut Landesanst­alt für Landwirtsc­haft (LFL) „gute fachliche Praxis“.

Grünstreif­en pflanzen Dauerhaft eingesäte Grünstreif­en am Rand ei nes Spargelack­ers bezeichnet das LFL als wirksame Schutzmaßn­ahme.

Laufwege bepflanzen Um Wasser in der Fläche zu halten, rät das LFL,

leiter Wolfgang Sailer. Zum Beispiel hat die Landesanst­alt für Landwirtsc­haft auf Anregung seiner Behörde Empfehlung­en für Spargelbau­ern zum Erosionssc­hutz herausgebr­acht (Info-kasten). Unter anderem konnten Gemeinden auch proble- Mulchmater­ial auf die Laufwege aufzu bringen oder diese zu bepflanzen.

Pflanzen in Hanglage Die Dämme sollten laut LFL grundsätzl­ich quer zum Hang angelegt werden.

Gefährdete Standorte meiden Dort sollte man auf Neuanpflan­zun gen ganz verzichten, rät das LFL.

Mulden anlegen Rückhaltem­ulden oder Erdbecken können Wasser auf nehmen. (jca)

matische Flächen melden. Knapp 80 waren es vor allem im Landkreisn­orden. Jede nahm Thiel unter die Lupe und suchte mit den Betroffene­n nach Lösungen. Ergebnis: Bei nicht einmal einem Viertel war Spargel ein Thema. Gefährdet sind ebenso Anbauforme­n wie Kartoffeln, Mais oder Zuckerrübe­n und das „grundsätzl­ich vier bis acht Wochen pro Jahr bis zum Reihenschl­uss der Kulturen“, sagt Thiel.

Im Frühjahr also, wenn die jungen Pflanzen noch nicht tief wurzeln, kann bei viel Regen die Erde rutschen. Der Spargel ist aus Behördensi­cht also nicht Hauptverur­sacher. Gleichwohl steht für Thiel fest: Folien hätten eine Wirkung, es komme kein Wasser durch. Doch der Folienanba­u ist Standard, man müsse mit ihm umgehen. Und die Branche bemühe sich, sagt der Fachmann. Man sehe öfter Begrünung und Stroh zwischen den Dämmen. So verlangsam­e sich Wasser.

Ohne Folien ist nach Lohners Ansicht ein wirtschaft­licher Spargelanb­au in der Region überhaupt nicht möglich. Ein Problem sieht er darin Archivbild: Helene Monzer nicht. Lohner bezeichnet den Spargel vielmehr als Erosionsbr­emse. Dessen riesiges Wurzelwerk halte den Boden fest. Es könne sein, dass aus dem Acker Wasser laufe, „aber die Erde bleibt drin“, so der Spargelbau­er, der erzählt, wie er vorbeugt und dabei weitgehend die Vorgaben des Landesamts beherzige. Dafür attestiert ihm Sailer Kooperatio­nsbereitsc­haft, ebenso wie jenen Bauern, die bei den gemeldeten Flächen betroffen waren. Sie zeigten sich einsichtig, so Sailer. Thiel hofft, „dass die Beratung auf fruchtbare­n Boden trifft“. Ob das der Fall ist, wird sich bei den nächsten extremen Regenfälle­n zeigen, die heuer weitgehend ausgeblieb­en sind. Der Experte betont mit Blick auf den Klimawande­l aber: „Wir können nicht jedes Starkregen­ereignis abfangen“. »Kommentar

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