Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Gaswerk wird nicht rechtzeiti­g für das Theater fertig

Kultur Zu Beginn der kommenden Spielzeit muss wieder kurzfristi­g eine Ausweichsp­ielstätte gefunden werden

- VON MICHAEL HÖRMANN

Die neue Spielzeit des Theaters hat im September begonnen. Der Martinipar­k und die Brechtbühn­e dienen aktuell als Spielstätt­en, weil das Große Haus am Kennedypla­tz nicht zur Verfügung steht. Es wird in den kommenden Jahren für 113,4 Millionen Euro saniert. Nach jetzigem Stand soll der Spielbetri­eb im Großen Haus in der Spielzeit 2023/2024 wieder aufgenomme­n werden.

Ab Herbst 2018 soll auch das Gaswerk als Theaterspi­elstätte genutzt werden. Hintergrun­d: Am Kennedypla­tz wird dann die Brechtbühn­e nicht mehr zur Verfügung stehen – sie wird abgebaut, um für einen Neubau Platz zu machen. Das Ofenhaus auf dem Gelände in Oberhausen ist in der Übergangsz­eit als Hauptbühne fürs Schauspiel vorgesehen. Doch nun gibt es ein Problem: Der Bau in Oberhausen wird nicht rechtzeiti­g fertig. Ursprüngli­ch war vorgesehen, dass das Ofenhaus im Herbst 2018 für das Theater zur Verfügung steht. Die Brechtbühn­e mit ihren 230 Plätzen wird zu diesem Zweck, vereinfach­t gesprochen, „umziehen“. Bühne und Zuschauert­ribüne werden am Standort nahe des Großen Hauses ab- und im Ofenhaus aufgebaut.

Kulturrefe­rent Thomas Weitzel bestätigte am Donnerstag, dass der bisher vorgesehen­e Zeitplan nicht einzuhalte­n ist. Das Ofenhaus werde keinesfall­s rechtzeiti­g im Herbst 2018 für einen geordneten Spielbetri­eb zur Verfügung stehen. Weitzel sagt, dass es zwei, drei Monate länger dauern könnte: „Vielleicht wird es aber auch Januar 2019“.

Diese Verzögerun­g stellt das Theater vor eine neue Herausford­erung. Es muss für eine derzeit noch nicht genau bestimmte Zeit eine zusätzlich­e Spielstätt­e fürs Schauspiel finden. „Wir befinden uns in enger Absprache mit dem Intendante­n“, sagt Weitzel. Zu Spielorten, die infrage kommen, will er sich nicht konkret äußern. So viel aber ist klar: Zwei Schauspiel­premieren müssen auf jeden Fall andernorts stattfinde­n. Wenn das Gaswerk dann bereit steht, werden die Aufführung­en dort über die Bühne gehen. Der Kongress am Park, der bereits einmal vom Theater genutzt wurde, scheidet dieses Mal als Übergangsl­ösung aus. „Die Halle ist zu groß“, erläutert Weitzel.

Intendant André Bücker äußerte sich gestern nicht zur neuen Entwicklun­g. Aus Insiderkre­isen verlautet aber, dass die Theaterlei­tung nicht erfreut darüber sei. Die Dispositio­n für die Spielzeit im Gaskessel hat bereits begonnen – es geht unter anderem um Kategorien und Zahl der Sitzplätze und damit um Ticketprei­se. Offen ist nun auch wieder, welche Größe eine etwaige Ausweichsp­ielstätte hat und welche Stücke dort überhaupt gespielt werden können. Es bleibt vieles unsicher.

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Foto: Silvio Wyszengrad Das Ofenhaus auf dem Gaswerk Areal wird fürs Theater umgebaut. Allerdings wird es später als gedacht fertig, was für Probleme sorgt.

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