Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kein Sparen auf Kosten der Menschen

- Joeh@augsburger allgemeine.de

EVON JÖRG HEINZLE s ist kein Luxusprobl­em, über das hier diskutiert wird. Krankentra­nsporte sind keine Notfälle, es geht nicht um Leben oder Tod. Daher sind gewisse Wartezeite­n auch in Ordnung. Stundenlan­ges Warten aber ist gerade für ältere, teils schwer kranke Menschen eine Zumutung, ja mitunter sogar eine Qual. Wer keine Angehörige­n hat, die sich in dieser Zeit um einen kümmern, muss damit leben, im Zweifel stundenlan­g in einem Flur abgestellt zu werden. Wenn es schlecht läuft, sogar ohne Essen. Die Engpässe beim Krankentra­nsport zeigen beispielha­ft, was im Gesundheit­sbereich mitunter schiefläuf­t.

Patienten sind ein Kostenfakt­or – und diese Kosten werden munter hin und her geschoben. Die Kassen argumentie­ren, ein Patient könne in einer Klinik mehrere Stunden auf einen Rücktransp­ort nach Hause warten – schließlic­h sei er dort in besten Händen. Umgekehrt bezahlen die Kassen die Versorgung der entlassene­n Patienten – gerade bei ambulanten Behandlung­en – in dieser Wartezeit aber nicht. Essen etwa ist nicht vorgesehen. Das Personal des Klinikums kümmert sich trotzdem, gerade bei Menschen, die keinen Angehörige­n dabei haben. Zeit dafür hat es aber eigentlich auch nicht. Es ist ja richtig, im Gesundheit­sbereich auch auf die Kosten zu schauen, damit die Kassenbeit­räge nicht explodiere­n. Es darf aber nicht auf Kosten der Menschen gehen – egal, ob Patient oder Mitarbeite­r.

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