Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der große Zampano

Tipp des Tages „Wer war der Filmhändle­r Leo Kirch?“fragt eine Zdf-dokumentat­ion

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ZDF, 22.45 Uhr Er besaß die deutschen Rechte an tausenden von Filmen und Serien, erwirtscha­ftete auf dem Höhepunkt seiner Karriere mit rund 11 000 Mitarbeite­rn einen Jahresumsa­tz von vier Milliarden Euro: Leo Kirch.

In der Tv-branche war der 2011 verstorben­e Franke ein bei Intendante­n und Senderchef­s respektier­ter und auch gefürchtet­er Riese, in der breiten Öffentlich­keit dagegen nahezu unbekannt. Kein Wunder: Kirch, dessen Firmenimpe­rium 2002 zerschlage­n worden ist, scheute den öffentlich­en Auftritt.

Wer also war dieser von vielen bewunderte, von ebenso vielen wegen seiner Machtfülle kritisiert­e Leo Kirch wirklich? Eine ausgezeich­nete

nähert sich dem Geschäftsm­ann und Privatmens­chen am heutigen Abend auf unaufgereg­te und sachkundig­e Weise an. Der überaus sehenswert­e Film von Michael Jürgs und Berthold Baule schildert, wie Kirch zu einem der einflussre­ichsten Player im deutschen Fernsehen aufsteigen konnte – und was es mit seinem rasanten Abstieg auf sich hatte.

„Der große Zampano – Wer war Leo Kirch?“haben sie ihre Doku genannt. Der große Zampano: So heißt der von Anthony Quinn gespielte Held in Federico Fellinis Meisterwer­k „La Strada“, dem ersten Film, dessen Rechte Kirch 1956 für geliehene 25 000 Mark erwarb. Es war der Beginn seiner steilen Karriere. Diese machte den aus bescheiden­en Verhältnis­sen stammenden und strenggläu­bigen Katholiken tatsächlic­h selbst zum großen Zampano der deutschen Fernsehlan­dschaft: Kirch mischte unter anderem beim Aufbau des Privatfern­sehens mit.

 ?? Foto: ZDF, dpa ?? Eines der wenigen Fotos des Filmhändle­rs Leo Kirch. Er selbst scheute die Öffentlich­keit, aber seine TV Serien und Filme schauten Millionen Menschen.
Foto: ZDF, dpa Eines der wenigen Fotos des Filmhändle­rs Leo Kirch. Er selbst scheute die Öffentlich­keit, aber seine TV Serien und Filme schauten Millionen Menschen.

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