Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sezemsky schnappt sich besondere Trophäe

Eishockey Der Offensiv-verteidige­r erzielte sein erstes Tor in der Deutschen Eishockey-liga und deshalb bekommt die persönlich­e Pucksammlu­ng Zuwachs. Die Panther feiern ein fast optimales Wochenende Eingehakt

- VON MILAN SAKO Foto: Panther

Eishockeys­pieler pflegen ihre Bräuche. Den Puck, mit denen die Profis ihr erstes Tor in der Liga schießen, nehmen sie mit nach Hause. Am Freitag nach dem 4:2 gegen Iserlohn steckte Simon Sezemsky die Hartgummis­cheibe nach dem Match ein, denn der gebürtige Füssener hatte seine Premiere gefeiert. In seinem 32. Einsatz in der höchsten Spielklass­e schoss der Verteidige­r mit dem 3:1 in der 33. Minute sein erstes Tor in der Deutschen Eishockeyl­iga (DEL). Und wie zur Bestätigun­g legte Sezemsky mit dem Tor zum 4:2-Endstand gleich ein weiteres Mal nach. „Mich hat es doppelt gefreut, vor allem weil wir unsere lange Durststrec­ke beendet haben“, sagt der 24-Jährige. Mit seinen beiden Toren trug der Mann mit der Nummer 93 maßgeblich dazu bei, dass die Panther ihre Negativser­ie von sieben Niederlage­n beendeten.

Bezeichnen­d auch, dass der Allgäuer beide Male in Überzahl traf. Obwohl der junge Profi erst dabei ist, sich einen Stammplatz im Team zu erkämpfen, setzt ihn der Trainer bereits im so wichtigen Überzahlsp­iel ein. „Er hat seine Fähigkeite­n im Powerplay schon in der zweiten Liga gezeigt. Das erwarte ich jetzt auch eine Liga höher“, sagt Mike Stewart über Simon Sezemsky, der phasenweis­e den erfahrenen Derek Dinger verdrängte.

Die Puck-sammlung im elterliche­n Haus in Füssen ist nun auf vier Exemplare angewachse­n. In der Deutschen Nachwuchs-liga DNL und in der Oberliga traf der Eishockey-spieler jeweils für seinen Heimatvere­in EVF. Die Zweitligap­remiere feierte er mit Ravensburg und jetzt folgte Augsburg in der DEL. Sezemsky weiß, warum ihn der Trainer im Überzahlsp­iel bringt: „Ich denke, ich kann einen vernünftig­en Pass spielen und schießen kann ich auch ganz ordentlich.“Immerhin: Im Wettbewerb der Fähigkeite­n zu Saisonbegi­nn zeigte der 24 Jahre junge Abwehrspie­ler den zweithärte­sten Schuss hinter Muskelpake­t Brady Lamb.

Die Teamkolleg­en freuten sich jedenfalls am Freitag mit Sezemsky. Zwei Tage später knüpften die Panther an ihre Leistungen an, zumindest nachdem sie ihre Anlaufschw­ierigkeite­n überwunden hatten. Nach 28 Minuten lag das Team schier aussichtsl­os mit 0:3 gegen Krefeld zurück und sah wie der sichere Verlierer aus. „Unsere Spielweise war gut bis dahin. Wir haben nicht aufgehört und sind belohnt worden“, dem blickt Trainer Stewart auf ein verrücktes Match zurück. Bis zur zweiten Pause brachten Jaroslav Hafenricht­er und Matt White die Gäste auf 3:2 heran. Evan Trupp glich in der 55. Minute zum 3:3 aus und der zuletzt enttäusche­nde Mittelstür­mer traf in der dritten Minute der Verlängeru­ng zum umjubelten 4:3. „Es hat schon gutgetan, jetzt zwei Spiele in Folge zu gewinnen“, blickt Sezemsky auf beide Partien zurück. Ein Zwei-siege-wochenende hatten die Panther nur zum Saisonauft­akt in Düsseldorf (4:2) und Krefeld (7:5) gefeiert. Am gestrigen freien Montag blieb wenig Zeit zum Genießen. Sezemsky umsorgte seine hochschwan­gere Freundin Carolin, die das erste Kind erwartet.

Bereits zum zweiten Mal Vater geworden ist Torwart Jonathan Boutin. Seine Frau Julia brachte am Sonntag Sohn Frederik zur Welt, der Schlussman­n war rechtzeiti­g am Samstag aus Krefeld nach Augsburg zurückgere­ist und bei der Geburt dabei.

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Da ist das Ding: Nach dem 4:2 Erfolg der Panther am Freitag gegen Iserlohn nahm Verteidige­r Simon Sezemsky den Puck mit nach Hause, mit dem er sein erstes DEL Tor erzielte.

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