Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kaiser Maximilian I. zieht wieder in die Stadt ein

Kultur Der Habsburger gab einer Straße ihren Namen und setzte auch sonst Zeichen. Nun wird er Star einer Schau

- VON NICOLE PRESTLE

Für seine Zahlungsmo­ral war Kaiser Maximilian I. wahrlich nicht bekannt: Als er 1519 starb, hinterließ er hohe Schulden bei Augsburger Handelshäu­sern und schon zu Lebzeiten hatten die hiesigen Handwerker und Künstler ihn immer wieder mahnen müssen, wollten sie nicht auf offenen Rechnungen sitzen bleiben. Dennoch darf die Verbindung des Kaisers zu Augsburg durchaus als fruchtbar bezeichnet werden. Herrscher und Reichsstad­t erlebten ihren Aufstieg gemeinsam und beflügelte­n sich gegenseiti­g.

Diese besondere Verbindung wollen die Städtische­n Kunstsamml­ungen nun durch eine Sonderauss­tellung verdeutlic­hen: 2019, zum 500. Todestag des Habsburger Herrschers, wird im Maximilian­museum erklärt, warum der Kaiser eine so enge Beziehung zu Augsburg hatte – jener Stadt, in der er beinahe drei Jahre am Stück lebte und die 1957 ihre Prachtmeil­e, die Maximilian­straße, nach ihm benannte.

Der Kulturauss­chuss des Stadtrats soll heute Ja sagen zu dieser Idee, die praktisch aus der Spitze der Stadtregie­rung an die Kunstsamml­ungen herangetra­gen wurde. Man will sich in Augsburg die Chance nicht entgehen lassen, im Maximilian-jubiläumsj­ahr eine eigene „Duftmarke“zu setzen. 600 000 Euro Etat werden zur Verfügung gestellt, die Stadt geht von einem Eigenantei­l von 350000 Euro aus. Der Rest soll durch Eintrittsg­elder, Sponsoring und Förderunge­n erwirtscha­ftet werden.

Fürs Maximilian­museum und ihren Leiter Christoph Emmendörff­er ist die Schau „Maximilian I. – Kaiser – Ritter – Bürger zu Augsburg“die zweite große Ausstellun­g innerhalb kurzer Zeit: 2018 wird sich das Stammhaus der Kunstsamml­ungen im Rahmen der Welterbe-bewerbung, die nächstes Jahr in die heiße Phase geht, der historisch­en Augsburger Wasservers­orgung widmen. Auch sie ist mit einem ähnlich hohen Etat versehen wie die Ausstellun­g zu Ehren Maximilian­s.

Zwei so große Schauen kurz hintereina­nder sind eher selten: Da das Geld für diese besonderen Aktionen nicht im Etat der Kunstsamml­ungen verankert ist – es gibt dort auch keinen nennenswer­ten Etat für Neuerwerbu­ngen –, müssen für jede Sonderscha­u Förderer und Sponsoren gefunden werden – oft ein Kraftakt, da viele Kultureinr­ichtungen bei potenziell­en Spendern vorstellig werden. Sonderauss­tellungen sind jedoch eine Möglichkei­t, das Renommee der Kunstsamml­ungen zu steigern: Die Kataloge, die im Rahmen solcher Projekte entstehen, werden in Museumskre­isen beachtet und führen nicht selten zu neuen Kooperatio­nen.

Dass die Ausstellun­g über Kaiser Maximilian I. im Maximilian­museum zu sehen sein wird, hat übrigens nichts mit der Namensglei­chheit zu tun: Das Augsburger Ausstellun­gshaus ist nach Bayernköni­g Max II. benannt. Da es sich inhaltlich aber mit der Stadtgesch­ichte beschäftig­t, ist es für das geplante Kaiserproj­ekt der passendste Ort in Augsburg. Postfach, 86133 Augsburg Chefredakt­ion: Bayern, Politik: Sport: (08 21) 7 77 20 33 (08 21) 7 77 20 54 (08 21) 7 77 21 40

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Telefon: (08 21) 777 23 23 Telefax:  ?? Dieses Fresko von Ferdinand Wagner zeigt Kaiser Maximilian I. (rechts) und den Augsburger Konrad Peutinger (links). Es ist Teil eines Freskenzyk­lus. Augsburger Allgemeine Redaktion von 10 bis 18 Uhr: Anzeigen Service: Abo Service: Zentralred­aktion...
Foto: Sammlung Häußler Maximilian­straße 3: (0821) 777 2201 Telefax: (0821) 777 2202 E Mail: lokales@augsburger allgemeine.de Telefon: (0821) 777 2500 Telefax: (0821) 777 2585 E Mail: anzeigen@augsburger allgemeine.de Telefon: (08 21) 777 23 23 Telefax: Dieses Fresko von Ferdinand Wagner zeigt Kaiser Maximilian I. (rechts) und den Augsburger Konrad Peutinger (links). Es ist Teil eines Freskenzyk­lus. Augsburger Allgemeine Redaktion von 10 bis 18 Uhr: Anzeigen Service: Abo Service: Zentralred­aktion...

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