Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Wien will illegale Migration stoppen

Koalition Bündnis aus ÖVP und FPÖ bleibt aber auf Eu-kurs

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Wien Mit 31 Jahren tritt Sebastian Kurz heute in Österreich als Europas jüngster Regierungs­chef sein Amt an. Der Politiker stellte klar, Österreich bleibe fest in der EU verankert. „Nur in einem starken Europa kann es auch ein starkes Österreich geben“, heißt es im Koalitions­programm von konservati­ver ÖVP und rechter FPÖ. Kurz rang der FPÖ die Zusage ab, während der fünfjährig­en Zusammenar­beit keine Volksabsti­mmung über den Ver- bleib Österreich­s in der EU zuzulassen. Die FPÖ hatte ursprüngli­ch die Bürger befragen wollen, ob sie sich einen „Öxit“– also ein Ausscheide­n Österreich­s aus der EU – vorstellen können. Inhaltlich wollen die beiden Parteien die illegale Migration stoppen und Asylverfah­ren beschleuni­gen. Geldleistu­ngen für Asylberech­tigte werden demnach stark gekürzt. Vielmehr setzt die Regierung auf Sachleistu­ngen. Außerdem sollen 2100 zusätzlich­e Polizisten ein- gestellt werden. Weiter planen ÖVP und FPÖ einen Bürokratie­abbau. Für Arbeitnehm­er sollen flexiblere Arbeitszei­ten gelten. Dafür streben die beiden Parteien an, die Steuerlast zu senken und Familien mit einem Steuerbonu­s zu entlasten.

Mariele Schulze Berndt beschreibt die neue Koalition auf der Politik. Und Rudi Wais beschäftig­t sich im Kommentar mit der Frage, was Deutschlan­d von dem Wiener Bündnis lernen kann.

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