Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die verstörende Diva
Tipp des Tages Dokumentation zeichnet das Leben der Schauspielerin Bette Davis nach
Arte, 22.30 Uhr Sie rauchte dutzende Zigaretten am Tag, schätzte Gin mit Orangensaft, war viermal verheiratet und hatte zahlreiche Liebhaber. Auf ihren Grabstein ließ sie den Spruch „Sie machte es auf die harte Tour“meißeln. Zeitlebens galt Bette Davis (1908–1989) als dominant, intelligent, souverän, als verstörende Diva – und doch wollte sie wohl vor allem geliebt werden.
Zugleich war sie einer der größten Stars, die Hollywood hervorgebracht hat. Mit Filmen wie „Des Menschen Hörigkeit“(1934), „Alles über Eva“(1951) und „Was geschah wirklich mit Baby Jane?“(1962) schrieb sie sich in das kollektive Gedächtnis von Fans mehrerer Generationen ein. Zweimal wurde die Darstellerin komplexer, oft unsympathischer Charaktere mit einem Oscar ausgezeichnet, zehnmal dafür nominiert. Ihrem berühmten Blick aus ihren großen Augen, der dem Kinobesucher das Blut in den Adern gefrieren lassen konnte, setzte die Sängerin Kim Carnes schon in den 1980er Jahren mit ihrem Welthit „Bette Davis Eyes“ein musikalisches Denkmal. Bette Davis erlag im Oktober 1989 einem Krebsleiden im Amerikanischen Krankenhaus in Paris.
Doch wer war die Künstlerin wirklich? Der Frage geht Sabine Carbon in ihrer Doku „Bette Davis – Der dunkle Blick“nach. Arte zeigt sie heute um 22.30 Uhr. Carbons Film präsentiert das Bild einer puritanisch erzogenen Neu-engländerin, die ihren Kampfgeist nie verlor. Zuvor, ab 20.15 Uhr, läuft bei Joseph L. Mankiewiczs „Alles über Eva“, eine Tragikomödie aus der Welt des Showgeschäfts mit Bette Davis und den Co-stars Ann Baxter und George Sanders.