Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Ein Stand, der sich verwandelt
Interview Wenn Plärrer ist, steht Stefanie Schmidt in ihrer Hexenküche. Auf dem Christkindlesmarkt ist einiges anders
Frau Schmidt, bei Ihnen am Stand gibt es Baumstriezel und Lángos, also herausgebackene Hefeteigfladen, die belegt werden. Können Sie die selbst noch sehen? Stefanie Schmidt: Na klar. Ich esse jeden Tag einen Lángos. Bei vier Wochen Christkindlesmarkt ist das allerdings nicht vorteilhaft für die Weihnachtsfigur.
Stimmt, die werden ja im Fett herausgebacken ... Schmidt: Ja, aber das Fett wird nicht vom Teig aufgesogen.
Wie essen Sie denn ungarischen Lángos am liebsten? Schmidt: Mit Käse, Sauerrahm und Knoblauch. Bloß, bei dem Knoblauch halte ich mich immer etwas zurück. Sonst bekomme ich Ärger mit meinem Mann. Bei uns wird der Lángos übrigens Weihnachtsfladen genannt. Das passt besser. Apropos, bei ihrem Stand tricksen Sie ja auch, damit er besser auf den Christkindlesmarkt passt, oder? Schmidt (lacht): Stimmt. Eigentlich ist das die Hexenküche vom Augsburger
„Von Januar bis März hat die Hexe Winterschlaf“
Plärrer. (Sie zeigt auf die Außenwand)
Wenn man genau hinschaut, kann man hier und da auch etwas grüne und pinke Farbe entdecken, die hervorschaut. Die Hexenküche ist nämlich knallbunt. Aber von Januar bis März hat die Hexe Winterschlaf.
Wie verwandeln Sie die Hexenküche in die Christkindlesmarkt-bude mit Fachwerkoptik? Schmidt: Wir haben die Hütte, die eigentlich ein Container ist, selbst gebaut und wollten zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Es gibt zum Beispiel ein Wechseldach. Zur Weihnachtszeit kommt das Dach mit den roten Schindeln drauf, zur Plärrer-zeit das pinke. Das Dach der Hexenküche ist auch viel höher und größer. Zur Adventszeit werden außen die Platten mit der Fachwerkoptik eingehängt.
Schmidt: Nein, gar nicht. Aber die Menschen, die mich kennen, sind oft verblüfft, wenn ich es ihnen erzähle. Sie gehen nämlich davon aus, dass ich zwei verschiedene Geschäfte habe.
Haben Sie in Ihrer Hexenküche dasselbe Angebot wie hier auf dem Christkindlesmarkt? Schmidt: Nicht ganz. Auf dem Plärrer verkaufe ich Baumstriezel, aber auch Crêpes. Allerdings gab es auf dem Christkindlesmarkt schon Crêpes, als ich mich bewarb. Es ist wichtig, etwas anderes anzubieten.
Sind Sie mit dem Standort in der Kurzen Maximilianstraße zufrieden oder wäre der Rathausplatz besser? Schmidt: Ich bin sehr zufrieden. Meine Produkte gibt es nur einmal auf dem Christkindlesmarkt. Die Leute kommen extra zu mir.
* In loser Folge stellen wir Standbetreibern des Christkindlesmarktes Fragen. Stefanie Schmidt ist 26 Jahre alt und ist mit ihrem Stand seit 2012 auf Plärrer und Christkindlesmarkt vertreten.