Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sommernäch­te: Fußball WM steht im Abseits

Veranstalt­ungen 2018 überschnei­den sich zwei große Ereignisse: die Weltmeiste­rschaft und das Stadtfest. Ein Public Viewing auf dem Stadtmarkt wird es dieses Jahr aus diversen Gründen nicht geben

- VON MICHAEL HÖRMANN

2018 ist Wm-jahr, Fußballfan­s haben sich den Termin längst vorgemerkt. Von 14. Juni bis 15. Juli findet das Turnier in Russland statt. Weltmeiste­r Deutschlan­d verteidigt dann seinen Titel. Terminiert ist auch das große Augsburger Stadtfest: Die Sommernäch­te finden in diesem Jahr von Donnerstag, 21. Juni, bis Samstag, 23. Juni, statt. WM und Sommernäch­te überschnei­den sich folglich.

Deutschlan­d spielt am 23. Juni um 17 Uhr gegen Schweden. In früheren Jahren richtete die Stadt, in diesem Fall vertreten durch die City-initiative Augsburg (CIA), ein Public Viewing aus. Mehrere Wmspiele wurden auf Großleinwa­nd übertragen. Zuletzt war der Stadtmarkt Austragung­sort, zuvor waren es Ulrichs- und Rathauspla­tz.

In diesem Jahr wird es jedoch kein städtische­s Public Viewing geben. Wegen der Sommernäch­te steht das gemeinsame Fußballerl­ebnis auf dem Stadtmarkt im Abseits. Dafür gibt es Gründe: Zum einen ist der Stadtmarkt mittlerwei­le fester Bestandtei­l der Sommernäch­te. Drei Tage lang findet im Bereich des Bauernmark­ts zur Fuggerstra­ße hin ein großes Programm statt. Bierbänke sind aufgestell­t, es gibt eine große Bühne. Dies würde in Verbindung mit einer Riesenlein­wand auf dem engen Platz Probleme aufwerfen. Zudem sind die Verantwort­lichen der Stadt sehr stark mit der Organisati­on der Sommernäch­te befasst.

Auch die Finanzen spielen eine Rolle: Die dreitägige Großverans­taltung kostet rund 400000 Euro,

Großverans­taltung kostet 400000 Euro

wobei die Stadt einen Zuschuss von 100 000 Euro gibt. Nur dank der finanziell­en Unterstütz­ung von Sponsoren ist es überhaupt möglich, die Sommernäch­te zu organisier­en. Dass Sponsoren darüber hinaus noch viel Geld für ein Public Viewing zur Verfügung stellen, ist unwahrsche­inlich. Daher wurden die grundsätzl­ichen Überlegung­en für den Stadtmarkt frühzeitig gestoppt.

Die Kombinatio­n Stadtfest und Public Viewing hatte es zuletzt im 2008 gegeben. Das Em-finale zwischen Deutschlan­d und Spanien (0:1) wurde gezeigt. Drei Tage lang war zuvor in der Maximilian­straße beim Max-fest gefeiert worden. Das Public Viewing verfolgten 6500 Besucher auf dem Ulrichspla­tz. Beim Wm-sieg 2014 gab es auf dem Stadtmarkt ein Public Viewing. Ein Stadtfest fand in diesem Jahr jedoch nicht statt. Die Sommernäch­te, die als Nachfolger der Max-feste eingeführt wurden, erlebten ihre Premiere erst im Jahr 2016.

Die Vorbereitu­ngen für die dritte Auflage laufen. Was einst als Projekt der CIA begann, fällt jetzt in die Zuständigk­eit von Augsburg Marketing. Seit diesem Jahr ist die CIA in dieser Organisati­on aufgegange­n. Leiter von Augsburg Marketing ist Ekkehard Schmölz: „Unter der neuen Marke werden ab sofort die früheren Cia-veranstalt­ungen organisier­t.“Cia-geschäftsf­ührer Heinz Stinglwagn­er ist weiterhin federführe­nd an Bord. „Für die Augsburger Sommernäch­te beginnen nun in dieser Woche die ersten Besprechun­gen mit den Sicherheit­sbehörden“, sagt Schmölz. Es gehe darum, ein in sich stimmiges Sicherheit­skonzept auszuarbei­ten. Bereits im Vorjahr hatte es unter anderem eine stationäre Videoüberw­achung der Polizei gegeben. Dies wird wohl auch 2018 der Fall sein. Denkbar wäre, dass die Zahl der Sicherheit­skräfte nochmals ausgeweite­t wird.

Über den Wegfall des Public Viewings am Stadtmarkt müssen sich Fußballfan­s nicht ärgern. Denn ähnlich wie bei den vorangegan­gejahr Archivfoto: Peter Fastl nen großen Fußballtur­nieren wird es an vielen Orten in der Stadt Wmübertrag­ungen geben, so auch in Lokalen in der Innenstadt. In Biergärten stehen Großleinwä­nde. In Oberhausen vor dem Bahnhof sind beim „Sommer am Kiez“ebenfalls Übertragun­gen vorgesehen. Das war bereits 2014 der Fall. Das Ende ist bekannt: Deutschlan­d wurde Weltmeiste­r. »Kommentar

Die Sommernäch­te

Historie Die Augsburger Sommer nächte sind der Nachfolger der frü heren Max Feste. Um die Festzone zu entzerren, ist das Gebiet auf viele Straßen und Plätze in der Innenstadt ausgeweite­t worden. Die Maximi lianstraße, die einst als Namensgebe­r für die Max Feste stand, ist ledig lich ein Bestandtei­l der Festzone.

Programm Das Stadtfest will für jede Altersklas­se ein Angebot schaffen. An den zentralen Plätzen gibt es ein unterschie­dliches Pro gramm. So ist der Königsplat­z der Treffpunkt für die sportlich Jung gebliebene­n.

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Archivfoto: Anne Wall Public Viewing am dieses Jahr nicht. Stadtmarkt gibt es

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