Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Alfred Finnbogaso­n ist zurück

FCA Der Stürmer soll ab heute teilweise wieder mit der Mannschaft trainieren. Gut für die Offensive. Allerdings legt Trainer Manuel Baum derzeit mehr Wert auf die Defensive

- VON ROBERT GÖTZ

Als Alfred Finnbogaso­n gestern mit dem Fahrrad am Trainingsp­latz vorfuhr, hatten seine Kollegen vom FC Augsburg das Aufwärmen schon hinter sich. Somit war klar: Noch kann der Stürmer nicht voll mit der Mannschaft trainieren. Er beließ es nach seiner Achillesse­hnenentzün­dung und einer Erkältung, die seinen Einsatz beim 1:0 gegen den Hamburger SV verhindert­e, bei einer individuel­len Einheit.

Trotzdem hofft Fca-trainer Manuel Baum, dass der Isländer, der mit elf Treffern derzeit auf Rang drei der Bundesliga-torjägerli­ste steht, beim Auswärtssp­iel am Samstag in Gladbach doch spielen kann. Heute soll Finnbogaso­n wieder Teile des Mannschaft­strainings absolviere­n. Baum sagt: „Es kann durchaus sein, dass er gegen Gladbach wieder von Anfang an spielt. Wenn die Achillesse­hne nicht reagiert, ist das zu 100 Prozent realistisc­h. Wir gehen aber kein Risiko ein.“Zumal Finnbogaso­n nach der Winterpaus­e fast nur gelaufen war. „Ein Bundesliga­spiel kann man nicht aus der leeren Hose machen. Da muss man sich rantasten“, bremst Baum.

Neben Finnbogaso­n fehlte mit Dong-won Ji ein weiterer Angreifer am Dienstag beim Training. „Er laboriert noch an der Knieverlet­zung aus dem Trainingsl­ager. Ich rechne aber täglich damit, dass er wieder auf den Platz kann.“Baum hätte aber auch keine Probleme, noch einmal auf Sergio Cordova zurückzugr­eifen.

Er hatte Finnbogaso­n gegen den HSV ersetzt. Für viele Zuschauer nur unzureiche­nd, Baum sieht das etwas anders: „Cordova hat es gut gemacht. Es war wirklich schwierig und unsere jungen Spieler wachsen nur an den Aufgaben und die größte Aufgabe ist das Spiel.“

Überhaupt war ihm zuletzt zu sehr der Schwerpunk­t auf der Offensive gelegen. „Wenn man sich gedanklich zu sehr beschäftig­t, wie viele Flanken, Ecken und Torschüsse­n haben wir, dann sind oft beide Außenverte­idiger und die Sechser nach vorne unterwegs. Und in den letzten beiden Spielen vor der Winterpaus­e haben wir sechs Tore gekriegt.“Das wollte er gegen den HSV vermeiden, was gelang. „Der Unterschie­d war es, einen Außenverte­idiger mehr hinten zu halten und einen Sechser vor der Kette. Da hatten wir vier Leute, die den Gegenangri­ff gut absicherte­n.“

Dass es kein spielerisc­hes Feuerwerk zu sehen gab, habe aber auch mit dem HSV zu tun gehabt: „Ein ganz ekelhafter Gegner, gegen den auch die Bayern nur 1:0 gewonnen haben. Aber es ist ja nicht so, dass wir ohne Chancen dagestande­n sind. Es waren zwei Teams, die sich bekämpft und nicht bespielt haben.“

Nach dem Sieg gegen den HSV steht der FCA nun mit 27 Punkten nach 18 Spieltagen auf Platz acht der Liga. Der samstäglic­he Gegner Borussia Mönchengla­dbach belegt mit nur einem Pünktchen mehr Platz sechs, der für die Qualifikat­ion zur Europa League reichen würde. Der Abstand auf den ersten Abstiegspl­atz, den der HSV innehat, beträgt hingegen schon zwölf Punkte. Dennoch will Baum das ausgegeben­e Saisonziel Klassenerh­alt (noch) nicht revidieren und neu definieren. Dass sie die Ansprüche selbst nach oben getrieben haben, weiß Baum: „Wenn man gute Spiele abliefert und von den Punkten her einigermaß­en gut dasteht, dann ist man auch selbst daran schuld.“

Doch Baum verweist vor den Auswärtssp­ielen in Gladbach und in Köln auf die Ausgeglich­enheit der Liga: Wir tun alle gut daran, auf dem Boden zu bleiben. Diese Saison ist es jedes Mal ein riesenhart­er Kampf, die drei Punkte zu holen. Es kann in die eine wie in die andere Richtung schnell gehen.“

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