Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Olympia findet ohne Thomas Holzmann statt
Eishockey Bundestrainer Marco Sturm benennt den Kader für das Turnier in Pyeongchang
Die Enttäuschung bei Thomas Holzmann saß tief: Als Bundestrainer Marco Sturm gestern den vorläufigen Kader für das olympische Eishockey-turnier vorstellte, fehlte der Name des Stürmers der Augsburger Panther auf der Liste. Der Traum von Olympia 2018 – geplatzt. Der 30-Jährige sagte: „Die Enttäuschung ist groß, klar. Auch wenn ich mir jetzt nicht die allerhöchste Hoffnung gemacht habe.“
Eine Nachricht von Deb-coach Sturm hatte Holzmann nicht bekommen: „Er hat im Vorfeld die angerufen, die dabei sind. Und als am Sonntag kein Anruf kam, konnte ich mir schon vorstellen, was los ist. Jetzt genieße ich eben meine erste Pause seit August.“
Beim Deutschland Cup, der im November ohne einige Stammkräfte wie Patrick Reimer in Augsburg stattfand, schien „Woody“seine Chance genutzt zu haben: Er absolvierte alle drei Spiele des deutschen Teams gegen Russland, die Slowakei und die USA. Gegen die Nordamerikaauswahl gelang ihm sein erstes Länderspieltor. Danach musste Holzmann aber lange warten, ehe er wieder über einen Treffer jubeln konnte: Nach der Länderspielpause gerieten die Augsburger Panther in eine Krise – und mit ihnen auch Holzmann selbst. Die Ladehemmung des Angreifers dauerte insgesamt 17 Spiele an. Mittlerweile zeigt sowohl die Formkurve der Panther als auch die von Holzmann wieder nach oben. Aktuell kommt er auf neun Tore und acht Vorlagen in der Del-saison. Ein schwacher Trost für Holzmann: Auch andere Spieler müssen ihren Olympia-traum noch begraben. Aus dem aktuellen, 30 Mann starken Kader muss Bundestrainer Marco Sturm bis nächsten Dienstag noch fünf Spieler streichen. Das ist für Sturm selbst nicht einfach, wie er bei der Kadervorstellung sagte: „Das waren harte Entscheidungen. Jeder will bei Olympia dabei sein und gibt alles.“Damit ist Aev-servicemann Marco Nachrichter der einzige Augsburger im DEB-TEAM: Er reist als Betreuer ins südkoreanische Pyeongchang.
Foto: Siegfried Kerpf