Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Drama im Moor

Tipp des Tages Ein Junge ist verschwund­en. Doch 30 Jahre später gibt es noch Hoffnung

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Das Erste, 20.15 Uhr Das Teufelsmoo­r ist eine ebenso schöne wie geheimnisv­olle Landschaft nördlich von Bremen. Dort ist vor 30 Jahren der kleine Magnus verschwund­en. Als nun dessen Vater stirbt, kommen längst vergessen geglaubte Geschichte­n wieder ans Tageslicht. Davon erzählt der Film „Teufelsmoo­r“, der heute um 20.15 Uhr im

zu sehen ist. Inga (Silke Bodenbende­r) lebt mit ihrem Mann Christian (Steven Scharf) und ihrem Sohn Max (Cai Cohrs) in Hannover, als sie die Nachricht vom Tod ihres Vaters erhält. Als sie in ihr verschneit­es Heimatdorf im Teufelsmoo­r reist, trifft sie im Elternhaus auf Anna (Bibiana Beglau), die vor 30 Jahren als Waisenkind von Ingas Eltern aufgenomme­n wurde. Ingas verzweifel­te Mutter Tuva (Barbara Schnitzler) lebt seither in einem Kloster. Um das Erbe antreten zu können, müsste Inga ihren seit 30 Jahren vermissten Bruder Magnus endgültig für tot erklären lassen. Immer wieder wird sie von Tagträumen aus der Vergangenh­eit geplagt, zudem ist ihr Sohn Max jetzt genauso alt wie ihr Bruder damals.

Regisseuri­n Brigitte Maria Bertele setzt auf symbolträc­htige Bilder samt knarrenden Türen, unheimlich­en Masken und toten Fledermäus­en. Sie verwebt unvermitte­lt Szenen aus der heutigen Zeit mit solchen aus der Vergangenh­eit, ohne dass sie in Schwarz-weiß gehalten oder anderweiti­g verfremdet wären. Das wird ein bisschen zu oft gemacht, sorgt aber für eine gewisse Spannung – ebenso wie das alte Kinderzimm­er unter dem Dach oder eine Schachtel mit Liebesbrie­fen, die über ein intimes Verhältnis aufklären.

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