Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Brave Stimme, heiße Band

Karin Zimny und Walter Bittners Zakedy Musik

- VON ERIC ZWANG ERIKSSON

Beim Jubiläumsk­onzert „Jazz in der Kiste“im Kulturhaus Abraxas vergangene­s Jahr hatten sich die Sängerin Karin Zimny und Walter Bittner’s Zakedy Musik kennengele­rnt, jetzt standen sie erneut gemeinsam auf der Bühne, im Foyer der Puppenkist­e. Sie würdigten vor ausverkauf­tem Haus einen der bekanntest­en Us-amerikanis­chen Komponiste­n. Über 30 Musicals und unzählige Filmmelodi­en gehen auf das Konto Cole Porters, darunter Kassenschl­ager wie „Paris“und „Kiss Me Kate“.

Während das eröffnende Instrument­al „It’s All Right With Me“ein freudig spielendes Quartett hören ließ, das sich frech an Porter austobte, drängte sich danach der Vergleich mit Hildegard Knef auf, die 1968 ein Album mit Porter-stücken veröffentl­icht hatte – mit deutschen Texten. Zimny bediente sich jener Versionen, sang „Sei mal verliebt“(„Let’s Do It“), „Nichts haut mich um, aber du“(„I Get A Kick Out Of You“) oder „Du hast mich ganz in der Hand“(„I’ve Got You Under My Skin“) weniger mondän als das Vorbild. Fast schüchtern klangen die auf Englisch dargeboten­en Stücke „Love For Sale“und „I Love Paris“. Eine Zurückhalt­ung, die in Gegensatz zu Walter Bittners (Schlagzeug), Stephan Holsteins (Klarinette, Saxofon), Daniel Eberhards (Piano) und Uli Fiedlers (Kontrabass) mitreißend­em Spiel stand.

Eindringli­ch gelang Zimny die Filmmelodi­e „In der Stille der Nacht“. Die Sängerin war da nur in Begleitung des Pianos zu hören. Hier stimmten Chemie und Intensität. Trotz der Diskrepanz­en war das Konzert „Cole Porter meets Augsburg“, das dem großen Komponiste­n verdienter­maßen einen Abend widmete, Grund genug, das Foyer am Ende zufrieden zu verlassen.

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Foto: eric Karin Zimny mit Cole Porter Stücken im Foyer der Kiste.

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