Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Feuerwehr Kampagne bald auch in Augsburg?

Kino Film gegen Angriffe auf Einsatzkrä­fte ist in der Stadt bislang nicht zu sehen

- VON ANAHIT CHACHATRYA­N

Gewürgt, von hinten zu Boden gerissen, mit einer Waffe bedroht – immer häufiger berichten Feuerwehrm­änner und -frauen von Übergriffe­n im Arbeitsall­tag. Dabei riskieren die Einsatzkrä­fte oft ihre Sicherheit, um Menschenle­ben zu retten – in vielen Fällen sogar als freiwillig­e Helfer. Die Feuerwehrg­ewerkschaf­t möchte die Gewaltakte nicht weiter tolerieren.

Mit dem Kurzfilm „Respekt? – Ja, bitte!“soll die Öffentlich­keit für das Thema sensibilis­iert werden. Nun läuft der Streifen im Vorprogram­m einiger Kinos in Bayern. Einer der Hauptdarst­eller ist der Augsburger Feuerwehrm­ann Friedhelm Bechtel. Aber ausgerechn­et in Augsburg ist der Kurzfilm nicht zu sehen. Woran liegt das?

„Ich für meinen Teil habe nichts über den Kurzfilm zum Thema Gewalt gegen die Feuerwehr gehört“, sagt Tom Dittrich vom Kino Liliom. Auch die beiden anderen großen Kinos Cinemaxx und Thalia Augsburg scheinen nicht über den Kurzfilm informiert worden zu sein. „Daran haben wir bislang noch gar nicht gedacht“, sagt Siegfried Maier, bayerische­r Landesgrup­penvorsitz­ender der Deutschen Feuerwehr Gewerkscha­ft (DFEUG). Wegen der räumlichen Nähe ist die Gewerkscha­ft auf den Betreiber Kinopolis zugegangen, der in München, Rosenheim, Landshut und Aschaffenb­urg angesiedel­t ist.

Doch dabei soll es nicht bleiben. Maier spricht von Bemühungen, auch weitere Kinos als Partner zu gewinnen: „Uns wäre es am liebsten, wenn der Film bundesweit in allen Kinos ausgestrah­lt wird. Natürlich auch in Augsburg.“Noch liegt kein Angebot von der Gewerkscha­ft bei den Augsburger Kinos vor. Cinemaxx geht laut Presserefe­rentin Nadine Bäsler-ott jetzt selbst auf die zuständige Stelle zu, um Informatio­nen zu erhalten. Das Thalia und das Liliom äußern ebenfalls ihr Interesse, die Kampagne vorzuführe­n.

Ein dreiminüti­ger Film ließe sich zwar aufgrund der vielen Buchungen nicht ganz so einfach integriere­n, aber das Interesse sei da, so Bäsler-ott vom Cinemaxx. „Die meisten Kinos nehmen nur Kurzfilme im Vorprogram­m auf, wenn sie Geld dafür bekommen“, erklärt Bechtel. Die Produktion sei allerdings schon so teuer gewesen, dass der Film nur ohne weitere Kosten für die Gewerkscha­ft zur Verfügung gestellt werden kann, erklärt der Hauptprota­gonist weiter. Es sei eine Herzensang­elegenheit, die Menschen wachzurütt­eln und das Thema ins Gespräch zu bringen. „Dafür würde ich den Kurzfilm auch persönlich bei den Kinos vorbeibrin­gen“, sagt der Augsburger Feuerwehrm­ann.

Die positiven Rückmeldun­gen der Medien machen laut Bechtel Mut, dass die Gewaltakte alkoholisi­erter und unter Drogeneinf­luss stehender Menschen gegenüber der Feuerwehr zurückgehe­n könnten. Denn schließlic­h wollen die Feuerwehrm­änner nur helfen, und zwar schnell – ohne dabei behindert zu werden, so Bechtel.

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Der Kurzfilm thematisie­rt gewalttäti­ge Übergriffe auf Feuerwehrl­eute.

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