Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Augsburg Vermarkter sind unter einem Dach

Wirtschaft Die City Initiative Augsburg fusioniert mit der Gesellscha­ft „Augsburg Marketing“. Welche Pläne Leiter Ekkehard Schmölz und Citymanage­r Heinz Stinglwagn­er jetzt gemeinsam verfolgen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Es war im Jahr 1991, als der Schokolade­nherstelle­r Mars seinem Schoko-keks-riegel einen neuen Namen verpasste. Der Werbespruc­h dazu lautete: „Raider heißt jetzt Twix – sonst ändert sich nix.“Lang, lang ist es her. Im Jahr 1991 gab es die City Initiative Augsburg (CIA) noch gar nicht. Sie wurde erst sieben Jahre später gegründet und erlebt jetzt eine ähnliche Veränderun­g wie im Werbespruc­h. Die CIA wurde in den Jahren danach zu einem fest eingeführt­en Begriff im städtische­n Leben – bis heute. Cia-geschäftsf­ührer Heinz Stinglwagn­er war wegen seiner stattliche­n Körpergröß­e von 2,03 Metern nicht zu übersehen, wenn es Aktionen der CIA in der Augsburger Innenstadt gegeben hat. Stadtfeste, der Straßenkün­stlerwettb­ewerb La Strada, das Turamichel­e-fest, Lange Einkaufsnä­chte, die Reihe Augsburg Open und die mittlerwei­le aufgegeben­en Innenstadt-marktsonnt­age sind eng mit der CIA verbunden. Jetzt ergeht es

Geplant sind unter anderem große Einkaufssa­mstage

der CIA ähnlich wie dem Schokorieg­el „Raider“. Sie geht in eine andere Einrichtun­g über, ohne dass sich Gravierend­es verändert. Augsburg Marketing heißt der Überbau. Die Stadt hat dieses Instrument geschaffen, um das Stadtmarke­ting auf neue Füße zu stellen.

Die Mitarbeite­r von Augsburg Marketing, dessen Leiter Ekkehard Schmölz ist, sitzen bereits seit einigen Monaten in einem Gebäude in der Karlstraße. Die CIA zieht derzeit um und wird ihren bisherigen Sitz im Apothekerg­äßchen aufgeben. Zum 1. Februar soll der Umzug abgeschlos­sen sein. Die CIA kommt, wörtlich zu verstehen, unter das Dach von Augsburg Marketing. Stinglwagn­er wird daher künftig nicht mehr als Cia-geschäftsf­ührer fungieren, sondern trägt den Titel des Citymanage­rs. Schmölz und Stinglwagn­er sind nahezu gleichbere­chtigt. Auf dem Papier ist Schmölz, der frühere Leiter des städtische­n Medien- und Kommunikat­ionsamtes der Stadt, jedoch der Chef. Er ist Geschäftsf­ührer von Augsburg Marketing. Die beiden verbindet eine langjährig­e Verbundenh­eit, da Schmölz und Stinglwagn­er aus dem privaten Rundfunk kommen.

Jetzt sollen sie gemeinsam mit zu- nächst sechs anderen Beschäftig­ten dem Stadtmarke­ting einen Schub geben. „Unter dem jetzigen Konstrukt haben wir deutlich mehr Schlagkraf­t und können effiziente­r agieren“, erläutert Schmölz. Letztlich gehe es darum, Augsburg (noch) besser als jetzt zu vermarkten. Ein neues Logo ist ein kleiner Baustein dazu, ein überarbeit­eter Internetau­ftritt ein anderer. Schmölz und Stinglwagn­er bestätigen, dass ein größeres Netzwerksy­stem wie von ihnen gewünscht nicht zwingend als Erfolgsfak­tor in der Öffentlich­keit ankommen muss.

Die Handschrif­t von Augsburg Marketing müsse sich an anderen Stellen zeigen, die dann von den Bürgern wahrnehmba­r sind. Die Projekte der CIA sind solche, sie sollen bleiben – wenngleich unter dem neuen Dach. Ein erster Schritt der Neuausrich­tung soll bald erlebbar sein. Besondere Einkaufssa­mstage in Augsburg mit einem großen Aktionspro­gramm werden entwickelt. Dies sei eine Konsequenz auf den vom Gericht bestimmten Wegfall der beiden innerstädt­ischen Marktsonnt­age, sagt Schmölz. Weitere Ideen sollen folgen.

Das Konstrukt Augsburg Marketing hat drei Säulen. Neben Veranstalt­ungen sind es Aspekte des innerstädt­ischen Handels sowie ein Kulturmark­eting. Für den Handel gibt es bei Augsburg Marketing eine direkte Ansprechpa­rtnerin. Es ist Mirjam Adamovicz, die zuvor im städtische­n Wirtschaft­sreferat diese Aufgabe managte. Unter der Flagge von Augsburg Marketing soll künftig auch das innovative Ladenkonze­pt „Pop-up-store“weiterentw­ickelt werden. Bislang können Existenzgr­ünder in einem kleinen Laden in der Altstadt (Barfüßerst­raße) ihr Konzept testen. 55 Quadratmet­er groß sind die Räume. Das Geschäftsm­odell wird im Sommer umziehen. In der Innenstadt ist ein neuer Standort gefunden, der deutlich größer ist. Schmölz spricht von einer 1a-lage. Noch soll aber der Standort der Immobilie nicht genannt werden.

Für den Bereich Kulturmark­eting laufen die Planungen. Er soll im Jahr 2019 bei Augsburg Marketing angesiedel­t werden. Ziel ist es, Kulturvers­taltungen im Stadtgebie­t gezielter zu bewerben und sie zugleich in das Programm von anderen Aktionen in der City einzubinde­n.

Augsburg Marketing hat einen Jahresetat von 900000 Euro. Die Stadt übernimmt die Personalko­sten. Geld, das bislang als Zuschuss an die CIA geflossen ist, geht nun direkt zu Augsburg Marketing. Auch Mittel für die Innenstadt-kampagne (100000 Euro) und die Sommernäch­te (100 000 Euro) landen im Topf von Augsburg Marketing.

Die CIA wird als Fördervere­in weitergefü­hrt. Deren Mitglieder entscheide­n darüber, welche Aktionen für die Einzelhänd­ler als vielverspr­echend eingestuft werden.

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Foto: Michael Hochgemuth In der Karlstraße sitzt die Gesellscha­ft „Augsburg Marketing“, die City Initiative Augsburg zieht gerade mit ein. Unter einem Dach sind daher jetzt Ekkehard Schmölz (links) und Heinz Stinglwagn­er vereint.

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