Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Nato und USA müssen Erdogan stoppen

- W.z@augsburger allgemeine.de

EVON WINFRIED ZÜFLE s ist unverantwo­rtlich, dass der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan einen neuen Krieg auf dem Territoriu­m Syriens beginnt. Kaum ist in dem geplagten Bürgerkrie­gsland der Kampf gegen die Terrormili­z IS zu einem erfolgreic­hen Ende gebracht worden, beginnt neues Blutvergie­ßen.

Aber Erdogan ist nicht der einzige Schuldige. Der russische Präsident Wladimir Putin hat für ihn den Weg freigemach­t, indem er russische Truppen aus dem fraglichen Gebiet zurückzog. Und die Amerikaner? Sie müssten Erdogan in den Arm fallen, denn die kurdischen Milizen, die der türkische Präsident jetzt angreift, bildeten den Kern der Bodentrupp­en, die den Kampf gegen den IS gewonnen haben.

Der Mohr hat seine Schuldigke­it getan – der Mohr kann gehen: Verhält sich Us-präsident Donald Trump nach dieser Devise? Sieht so Dankbarkei­t auf Amerikanis­ch aus? Wenn die USA ihre Verbündete­n in muslimisch­en Ländern derart schlecht behandeln, dürfen sie sich nicht wundern, wenn sie bald keine mehr haben.

Das größte Problem in Syrien bleibt Diktator Baschar al-assad, der jetzt seine Truppen gemeinsam mit russischen und iranischen Einheiten in die Provinz Idlib, die letzte in Rebellenha­nd, einmarschi­eren lässt. Aber dass Erdogan im Windschatt­en Assads einen Feldzug gegen die Kurden in Syrien beginnt, das dürfen ihm die Nato und die USA nicht durchgehen lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany