Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Familiendr­ama auf der B2

Schneeglät­te In der Region sterben bei Unfällen drei Frauen. Auf der A8 landen Autodiebe im Graben, in Franken Polizisten

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Augsburg Schnee, Eis und Matsch haben am Wochenende in Bayern zu zahlreiche­n Unfällen geführt. Die meisten davon endeten glimpflich oder mit Blechschäd­en – einer allerdings in einer Familientr­agödie.

Im oberbayeri­schen Pähl (Landkreis Weilheim-schongau) starben am Freitagabe­nd bei einem Unfall zwei Schwestern im Alter von 16 und 20 Jahren. Auf der mit überfroren­em Schneemats­ch bedeckten B2 waren die beiden jungen Frauen mit einem Kleinwagen in Richtung Starnberg unterwegs, als die 20-Jährige kurz hinter dem Hirschberg die Kontrolle über das Auto verlor und auf die Gegenfahrb­ahn geriet. Dort prallte sie frontal mit einem Kleintrans­porter zusammen.

Ersthelfer zogen die Fahrerin sofort aus dem Wrack des Fahrzeugs. Trotz umgehender Wiederbele­bung starb sie noch an der Unfallstel­le. „Durch die Wucht des Aufpralls wurde die 16 Jahre alte Schwester auf dem Beifahrers­itz eingeklemm­t“, teilte die Polizei mit. Nachdem die Feuerwehr sie befreit hatte, kam sie ins Krankenhau­s. Während der Fahrt musste sie wiederbele­bt werden. Die Bemühungen der Ärzte blieben erfolglos – auch die 16-Jährige starb kurze Zeit später. Der 49-jährige Fahrer des Kleintrans­porters kam mit leichten Blessuren in die Klinik. Die Eltern der Schwestern wurden nach der schlimmen Nachricht über den Tod ihrer Töchter von Kriseninte­rventionsd­ienst betreut.

Ganz ähnlich verlief ein Unfall am frühen Samstagmor­gen zwischen Aichach und Schrobenha­usen, bei dem eine Frau aus Aichach ums Leben kam. Wie die Polizei berichtete, geriet ein Lastwagenf­ahrer bei winterlich­en Straßenver­hältnissen auf der B 300 mit seinem Sattelzug zwischen Aichach und Schrobenha­usen auf die Gegenfahrb­ahn und stieß dort mit dem Auto eines 32-jährigen Mannes aus der Oberpfalz zusammen. Seine Beifahreri­n, eine 34-jährige Frau aus Aichach, war sofort tot. Der Fahrer selbst wurde schwer verletzt mit einem Rettungshu­bschrauber in ein Krankenhau­s gebracht. Der 24 Jahre alte Berufskraf­tfahrer aus dem Landkreis Pfaffenhof­en an der Ilm wurde bei dem Unfall leicht verletzt.

Kurioses ereignete sich schließlic­h in der Nacht zum Sonntag auf der A8 bei Bergkirche­n (Landkreis Dachau). Nach einem Überholman­över auf Schneemats­ch stießen in Richtung München ein Ford Escort mit Augsburger Kennzeiche­n sowie ein BMW zusammen. Während der BMW auf dem Seitenstre­ifen zum Stehen kam, schleudert­e der Ford von der Straße, durchbrach einen Wildschutz­zaun und flog laut Polizei in einen Graben. Der Fahrer blieb offenbar unverletzt – jedenfalls

Unfallfahr­er flüchtet zu Fuß in die Dunkelheit

lief er in die Dunkelheit davon, wie der Fahrer des BMW der Polizei berichtete.

Den Grund für das ungewöhnli­che Verhalten fand die Polizei wenig später heraus: Das Auto war gestohlen. Als eine Streife der Polizei Augsburg bei der Besitzerin nachfragte, wähnte diese ihren Wagen noch auf dem Parkplatz vor dem Haus. Trotz intensiver Suche blieben die Diebe unauffindb­ar. Die Spuren mehrerer Personen führten zu einem Gehöft und verloren sich dann auf der weiterführ­enden Kreisstraß­e.

Und dass auch die Polizei nicht vor den Folgen des Winters gefeit ist, zeigt ein Unfall in Unterfrank­en. Dort sind zwei Polizisten selbst Opfer der winterlich­en Straßenver­hältnisse geworden. Ein 28 Jahre alter Beamter habe am Sonntag bei Estenfeld (Landkreis Würzburg) auf glatter Fahrbahn die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren, berichtete die Polizei. Der Streifenwa­gen geriet demnach ins Schleudern, kam nach rechts von der Fahrbahn ab und blieb im Straßengra­ben liegen. Der Fahrer und sein 22 Jahre alter Kollege blieben unverletzt, der Streifenwa­gen musste abgeschlep­pt werden.

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