Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Müder Auftakt für das Dschungelcamp
Fernsehen Die zwölfte Staffel von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“schwächelt. Woran das liegt
Augsburg Mit dem „Dschungelcamp“2018 heißt es auf wieder: Ekelalarm. Doch der Auftakt am Freitagabend war müde. Was an der Vorhersehbarkeit von „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!“liegt, das inzwischen in seiner zwölften Staffel angekommen ist: mit dabei zwölf Kandidaten – Ex-musiktalente, Ex-skandalnudeln, einem Ex-profi-fußballer und Ex-frauen. Vielen Exen also. Sehr unterschiedlich sind die zwar, doch stereotyp: der übereifrige Daniele, die erfahrene Natascha, der Anarchist Ansgar... und so weiter und so fort. Jede Menge B- bis D-prominenz.
Aber auch jede Menge derbe Sprüche und ekelige Herausforderungen, wie es das Moderatorenduo Sonja Zietlow und Daniel Hartwich verspricht? Am Freitagabend zumindest ist davon wenig zu sehen. Selbst der Einzug ins Camp, der spektakulär klingt, gerät langweilig mit Fallschirmsprung oder Bootsfahrt. Der Rest: altbekannt. Straußenfuß, Kakerlakenbrühe, Kamelhirn. Und ein Krokodil-penis, den Natascha Ochsenknecht fast genussvoll verspeist. Dschungelcamproutine. Die Zuschauer haben sich daran gewöhnt.
„Die Kakerlaken sind müde“, schrieb denn auch der Branchendienst Das Camp habe seinen Zenit überschritten. Weitergehen werde es trotzdem. Und das tat es gleich am Samstag und Sonntag. Dass die Reality-show leicht schwächelt, lässt sich auch an den Einschaltquoten ablesen. Schon beim Start am Freitag sahen es mit 6,49 Millionen Zuschauern deutlich weniger als 2017 (7,36 Millionen). Seit 2009 der niedrigste Auftaktwert.
Am Samstagabend verfolgten ab 22.15 Uhr 6,28 Millionen das Treiben der mehr oder minder prominenten Teilnehmer im Urwald von Australien. Ebenfalls ein sattes Minus im Vergleich zur zweiten Folge des Vorjahres (7,26 Millionen). Dennoch sind das Zahlen, von denen man in anderen Sendern nur träumen kann. Das Dschungelcamp dominierte klar die Tv-abende.
Aber alles hat irgendwann ein Ende. Moderatorin Zietlow meinte jedenfalls, dass es die letzte Staffel für sie sei, in der sie noch in die Alterszielgruppe passe.